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Das klinische Management von retropharyngealen Abszessen
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Der retropharyngeale Raum wird von der Muskulatur der Rachenhinterwand einerseits, dem prävertebralen Bindegewebe sowie den Faszien der Gefäßnervenscheide andererseits begrenzt. Er beherbergt u.a. sogenannte Rouviere’sche Lymphknoten. Unter anderem kann eine Abszedierung dieser Lymphknoten zu dem insgesamt seltenen aber klinisch herausfordernden Problem eines retropharyngealen Abscesses führen.
Anhand mehrerer Fallbeispiele wird das genannte Krankheitsbild vorgestellt, welches klinisch neben einer allgemeinen Entzündungskonstellation zu Dysphagie, Dyspnoe und einer schmerzhaften Kopfbewegungseinschränkung führen kann. Die Diagnose wurde in jedem Fall endoskopisch und CT-morphologisch verifiziert. Neben einer hochdosierten antibiotischen Behandlung fand eine zeitnahe chirurgische Entlastung, in Abhängigkeit von der Lokalisation von außen oder endopharyngeal, statt. Eine Tracheotomie war in keinem Fall notwendig, jedoch kam es in einem Fall im Abstand von mehreren Monaten zum Rezidiv.
Retropharyngeale Abszesse stellen in ihrem diagnostischen und therapeutischen Management eine interdisziplinäre Herausforderung unter Beteiligung von HNO-Ärzten, Radiologen, Pädiatern, Mikrobiologen und Neurochirurgen dar.