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CUP-Syndrom im Kopf-Hals-Bereich – Diagnostik, Therapie und Nachsorge
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Von einem CUP-Syndrom spricht man, wenn für eine histologisch nachgewiesene Metastase kein Primärtumor (PT) gefunden werden kann. Im Kopf-Hals-Bereich können etwa 3-5% der malignen Erkrankungen einem CUP-Syndrom zugeordnet werden. Für die diagnostische Aufarbeitung und langfristige Nachsorge dieser Fälle existiert kein allgemein anerkanntes Schema.
Methoden: Retrospektive Auswertung der von 1997 bis 2007 mit der Diagnose CUP-Syndrom behandelten Patienten anhand der Krankenakten. Bei Erstdiagnose erfolgte zunächst die klinische, HNO-ärztliche Untersuchung und ein MRT-Hals, gefolgt von der Lymphknotenbiospie mit Schnellschnittuntersuchung, ggf. Tonsillektomie bds. und Panendoskopie mit blinden Probeentnahmen aus Nasenrachenraum und Zungengrund. Anschließend wurde ein CT-Thorax/Abdomen veranlasst, wenn möglich eine PET-Untersuchung. Ergänzend erfolgte eine urologische/gynäkologische Untersuchung, ggf. eine ÖGD und Coloskopie. Die Therapie bestand aus einer Neck dissection der betroffenen Seite sowie einer postoperativen Radiatio, ggf. einer Radiochemotherapie.
Ergebnisse: Von 1997 bis 2007 wurden 50 Patienten mit der Diagnose eines CUP-Syndroms des Kopf-Hals-Bereiches in unserer Klinik behandelt. Nach Durchlaufen des Diagnosealgorithmus konnten 22 okkulte PT diagnostiziert und behandelt werden. Die verbliebenen 28 CUP-Syndrome hatten nach Therapie eine 5 Jahres Überlebensrate von 50%.
Schlussfolgerungen: Bei V.a. ein CUP-Syndrom ist eine intensive Diagnostik wichtig, da dadurch häufig okkulte PT entdeckt werden können, die dann einer spezifischen Therapie zugänglich sind. Bei adäquater Behandlung haben CUP-Syndrome des Kopf-Hals-Bereiches eine deutlich bessere Prognose als CUP-Syndrome in anderen Körperregionen.