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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Analyse des Patientengutes mit lateralen Halszysten und Halsfisteln von 1992 bis 2002

Meeting Abstract

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  • corresponding author Frank Gottwald - HNO-Klinik Universität Erlangen, Erlangen
  • Alessandro Bozzato - HNO-Klinik Universität Erlangen, Erlangen
  • Johannes Zenk - HNO-Klinik Universität Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Klinik Universität Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod125

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod125.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Gottwald et al.
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Gliederung

Text

Für die vorliegende Untersuchung wurden bei 197 Patienten mit einer lateralen Halszyste und 32 Patienten mit einer lateralen Halsfistel die epidemiologischen Daten anhand der Krankenakten gewonnen.

Bei allen Patienten wurde bei der Aufnahme eine Anamnese erhoben. Der klinischen Untersuchung folgte immer die sonograpische Diagnostik. Therapeutisch erfolgte bei allen Patienten eine operativen Zysten- bzw. Fistelexstirpation. Gleichzeitig erfolgte eine Tonsillektomie bei 167 Patienten (73%). Die Patienten wurden für diese Untersuchung nachbefragt. Die Häufigkeitserteilung zwischen Männern und Frauen betrug nahezu 1:1 bei Halszysten und 1:1,3 bei Halsfisteln. Rechte und linke Seite waren bei lateralen Halszysten fast gleich oft betroffen (96:101), bei Halsfisteln fanden wir ein Übergewicht auf der rechten Seite (21:11). Das Durchschnittsalter der Patienten mit einer lateralen Halszyste betrug 33 Jahre, die Patienten mit einer lateralen Halsfistel waren mit im Schnitt 16 Jahren deutlich jünger. Durchschnittlich bestanden die Beschwerden für sieben Monate (Zysten) bzw. 9,5 Jahre (Fisteln). Histologisch zeigte sich bei 5 Patienten (2,2%) ein branchiogenes Karzinom ohne Hinweis für einen anderen Primärtumor. Es zeigte sich im Verlauf bei einer Patientin mit einer Fistel (0,43%) ein Rezidiv.

Wir folgern, dass neben einer ausführlichen Anamnese und der klinischen Untersuchung vor allem die Sonographie der Zyste bzw. der Fistel obligater Bestandteil der Routinediagnostik sein sollte. Die Exzision der Zyste bzw. der Fistel in Kombination mit einer Tonsillektomie ist unseres Erachtens die Therapie der Wahl. Schließlich raten wir allen Patienten mit lateralen Halszysten zur Operation, da bei über 2% der Patienten branchiogene Karzinome auftreten können.