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Qualitätssicherung der Cochlea Implantation durch telemetrisch evozierte Compound-Action-Potenziale (TECAP)
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Seit mehr als 20 Jahren stellt die Cochlea Implantation ein bewährtes Verfahren zur Behandlung Gehörloser oder cochleär Ertaubter dar. Erst in den letzten Jahren wurde durch die Einführung telemetrisch evozierter Compound-Action-Potenziale (TECAP) ein Verfahren entwickelt, um die Antwort des 1. Neurons der Hörbahn auf elektrische Stimulation durch das Cochlea-Implantat in situ zu messen. Wir untersuchten die gemessenen TECAP-Antworten sowie deren Implikationen für das operative Vorgehen und die Hör(re)habilitation.
Patienten und Methoden: 51 Patienten wurden über einen Zeitraum von 30 Monaten intraoperativ und postoperativ auf die Auslösbarkeit von TECAP untersucht. Hiervon waren 31 Patienten primär unilateral implantiert, 4 Patienten primär bilateral und weitere 16 Patienten kontralateral mit einem Zweitimplantat versorgt.
Ergebnisse: In 46 Fällen ließen sich TECAP-Antworten intraoperativ nachweisen. In fünf Fällen ließen sich keine TECAP-Antworten trotz regelrechter Impedanzmessung nachweisen, die in allen Fällen eine intraoperative CT-Kontrolle nach sich zog. In einem Fall zeigte sich im intraoperativen CT eine Fehlinsertion, in den anderen vier Fällen eine regelrechte Lage. Bei diesen vier Patienten verlief die Hör- und Sprachrehabilitation unauffällig. Zusätzlich dienten die postoperativ im Verlauf gemessenen TECAP-Antworten bei gehörlosen Kindern zur Aufdeckung defekter Elektrodenkontakte oder einer plötzlich veränderten Reizantwortschwelle.
Schlussfolgerungen: Intraoperativ gemessene TECAP-Antworten stellen für den Operateur eine zusätzliche Sicherheit für eine regelrechte Elektrodenlage nach Cochlea-Implantation dar. Deren Ausfall ist jedoch nicht beweisend für eine Unerregbarkeit des ersten Neurons oder eine Fehllage.