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79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

30.04. - 04.05.2008, Bonn

Strahlentherapie von Vestibularisschwannomen: Auswirkungen auf das Hörvermögen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claudius Fauser - HNO, Klinikum rechts der Isar, München
  • Axel Müller - Strahlentherapie, Klinikum rechts der Isar, München
  • Christine Ladar - Strahlentherapie, Klinikum rechts der Isar, München
  • Anca Grosu - Strahlentherapie, Klinikum rechts der Isar, München

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 79. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Bonn, 30.04.-04.05.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08hnod031

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2008/08hnod031.shtml

Veröffentlicht: 22. April 2008

© 2008 Fauser et al.
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Gliederung

Text

Die Strahlentherapie gilt heutzutage als „schonende“ Therapieoption bei der Behandlung von Vestibularisschwannomen (VS), u.a. weil sie einen besseren Erhalt des Hörvermögens bieten soll als das mikrochirurgische Vorgehen. Ziel dieser Studie ist zu erfassen, wie und wann sich das Hörvermögen nach einer einzeitigen oder fraktionierten Strahlentherapie eines VS verändert.

Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurden 72 Pat. (34 Frauen, 38 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren (von 32 bis 81) strahlentherapeutisch behandelt. Abhängig von der Tumorgröße erhielten 50 dieser Pat. eine radiochirurgische Bestrahlung (RC, einmalig 12 Gy) und 22 eine stereotaktisch fraktionierte Bestrahlung (SFS, 1.8 Gy/Fraktion, Gesamtdosis 54 Gy). Die Therapie erfolgte zwischen Februar 1998 und Mai 2007, die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 3,2 Jahre.

Ergebnisse: Der durchschnittliche, absolute Hörverlust im Reintonaudiogramm betrug auf der bestrahlten Seite für RC 10,1 und für SFS 13,2 dB. Alle Frequenzbereiche waren in gleichem Ausmaß betroffen. Die Abnahme des Hörvermögens ist in der Regel schleichend und tritt nach RC v.a. in den ersten 2 Jahren und nach SFS in den ersten 3 Jahren auf und erreicht danach ein stabiles Plateau. Bei 8 Patienten (11%) trat eine dauerhafte Verbesserung des Hörvermögens von durchschnittlich 7 dB auf. Dagegen trat bei 3 Patienten (4%, RC 1, SFS 2) ein Hörverlust von mehr als 40 dB auf. Insgesamt war der Hörverlust sehr variabel und korrelierte nicht mit Strahlendosis oder Tumorgröße.

Schlussfolgerung: Nach Radiatio von VS tritt meist eine langsam progrediente Hörminderung von 10 bzw. 13 dB in den ersten 2-3 Jahren auf. Der Hörverlust ist sehr variabel und Hörverbesserungen traten in 11% der Pat. auf.