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Dysphonie als Hinweis für den Etagenwechsel bei Allergischer Rhinosinusitis
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Veröffentlicht: | 22. April 2008 |
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Einleitung: Während bei Kindern der „Marsch der Allergene“, beginnend mit Nahrungsmittelallergien, Neurodermitis und allergischer Rhinitis (AR) bis zu bronchialer Hyperreagibilität und Asthma häufig recht deutlich zu beobachten ist, zeigt sich der Etagenwechsel bei einem Allergiebeginn im Erwachsenenalter oft weniger deutlich. Die Stimmlippen bilden den Übergang zwischen oberem und unterem Respirationstrakt. Ziel der Untersuchung war es, zu überprüfen, ob eine Larynxsymptomatik als Hinweis für einen Etagenwechsel angesehen werden kann.
Methoden: 64 Patienten, die sich in der Allergiesprechstunde vorstellten, wurden mittels standardisierter Fragebögen zu den allergischen Symptomen und zu Stimmbeschwerden (VHI) befragt. Nach Anamnese, Erhebung des HNO-Status mit Nasenendoskopie, sowie Pricktest, erfolgten eine Stimmlippenstroboskopie und eine akustische Heiserkeitsanalyse (GHD). Weiterhin wurde eine Blutprobe zur Bestimmung von spezifischem und Gesamt-IgE entnommen.
Ergebnisse: Von allen 64 Patienten mit Symptomen einer allergischen Rhinokonjunktivitis litten 17 unter Asthma bronchiale. Es konnten vier verschiedene Gruppen identifiziert werden: 1. AR ohne Dysphonie ohne Asthma (n=39), 2. AR mit Dysphonie ohne Asthma (n=8), 3. AR ohne Dysphonie mit Asthma (n=13) und 4. AR mit Dysphonie und mit Asthma (n=4). Der VHI-Score lag in Gruppe 1 bei 0-7, in Gruppe 2 bei 8-12, in Gruppe 3 bei 0-5 und in Gruppe 4 bei 8-37. Das GHD zeigte in den Gruppen 1 und 3 einen Normalbefund (außer 6 Patienten), in den Gruppen 2 und 4 auffällige Befunde.
Schlussfolgerung: Dysphonie kann somit ein Indikator für den Etagenwechsel und die dringende Behandlung der allergischen Rhinokonjunktivitis sein. Bei einer AR sollte eine Larynxsymptomatik speziell hinterfragt werden.