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Leptin: Tumormarker bei Speicheldrüsentumoren?
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Das Hormon Leptin fand in der letzten Zeit zunehmend Beachtung in Prozessen der Kanzerogenese als Proliferationsfaktor, nachdem es ursprünglich als ein den Fettstoffwechsel beeinflussendes Zytokin entdeckt worden war.
Methodik: In einer ersten Studie wurden 15 maligne und 30 benigne Speicheldrüsentumore und die zugehörigen Speichelproben im Vergleich zu 15 tumorfreien Speicheldrüsen immunhistologisch bzw. mit Hilfe von Radioimmunoassays auf das Vorhandensein von Leptin und Leptinrezeptor untersucht.
Ergebnisse: Immunhistologisch ließ sich in allen Tumoren unterschiedlich stark Leptin nachweisen. Insbesondere die malignen Tumore, das Basalzelladenom sowie der Warthintumor (nur Epithel) zeigten eine starke Färbung im Tumorgewebe. Eine quantitative Messung des Leptinspiegels im Mischspeichel von allen Patienten mit pleomorphem Adenom zeigte im Vergleich zu Normalspeichel und Speichel von Warthin Tumorpatienten einen dreifach erhöhten Wert. Im Speichel der malignen Tumore waren die Leptinwerte 2-7fach erhöht.
Die Färbungen des Leptinrezeptor waren besonders ausgeprägt im pleomorphen Adenom, im Epithel des Warthintumors und im Mukoepidermoidkarzinom.
Schlussfolgerungen: Möglicherweise lässt eine Bestimmung des Leptingehalts im Speichel der Patienten präoperativ eine Differenzierung zwischen pleomorphem Adenom und Warthintumor zu. Die immunhistologische Färbung des Tumors auf Leptin könnte ebenso als differential- diagnostischer Anhaltspunkt zur Bestimmung der Tumorentität genutzt werden.