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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Optische Stimulation des Nervus Fazialis und Nervus Ischiadicus in der Wüstenspringmaus

Meeting Abstract

  • corresponding author Ingo Ulrik Teudt - HNO-Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland
  • Adam Nevel - Department of Otolaryngology, Northwestern University, Chicago, USA
  • Agnella Izzo - Department of Biomedical Engineering, Northwestern University, Chicago, USA
  • Claus-Peter Richter - Department of Otolaryngology, Northwestern University, Chicago, USA
  • Thomas Walsh Jr. - Department of Biomedical Engineering, Northwestern University, Chicago, USA

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod620

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod620.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Teudt et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: In der HNO-Heilkunde wird das elektrische "Monitoring" von Nerven in der Parotischirurgie, der Schilddrüsenchirurgie und bei Operationen an der Schädelbasis zunehmend eingesetzt. Das Auslösen von Aktionspotentialen (AP) im Nervengewebe kann neben dem elektrischen Stimulus auch optisch getriggert werden. Erst kürzlich beschrieben Wells et al. (2005) in der Ratte die Stimulation des Nervus Ischiadicus (NI) und Izzo et al. (2006) die Stimulation des auditorischen Nerven im Gerbil. Beide benutzten schwaches, gepulstes Infrarotlicht. In dieser Arbeit konnten die Beobachtungen von Wells et al. auf den NI von Wüstenspringmäusen ausgeweitet und zusätzlich auf den Nervus Fazialis (NF) übertragen werden.

Methoden: Von Wüstenspringmäusen wurden wahlweise der NI oder NF präpariert. Nervenstimulationen wurden mit einem Holmium-YAG Laser, λ2.1, Pulse 250µs, durchgeführt. APs wurden am Nerven (CnAP) oder im Muskel (CmAP) abgeleitet. Post radiatio wurden Nerven mit OsO4 gefärbt und histologisch aufgearbeitet.

Ergebnisse: 7 NF und 12 NI wurden mit Laserstärken zwischen 0.11-3.5 J/cm² stimuliert. Für den NI konnten CmAPs bis zu 1800µV und CnAPs bis zu 150µV gemessen werden. Der NF zeigte CmAPs bis zu 710µV und CnAPs bis zu 180µV. Lichtmikroskopisch konnten bei Energien um 3 J/cm² deutliche Gewebeschäden und bei Energien unter 1.7 J/cm² keine Schäden mehr erkannt werden.

Diskussion: Periphere Nerven wie der NI und der NF lassen sich mit gepulstem Laserlicht stimulieren. Durch die hohen Selektivität und die “no touch” Technik könnte diese neue Form der Stimulation auch für das Neuromonitoring in der HNO von Interesse sein. Weitere Studien sollten sich auf verschiedene Laserstimuli und den bis heute unbekannten Mechanismus konzentrieren.

Unterstützt durch: NIH HHS-N-260-2006-00006C