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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Drüsenerhaltende Therapie bei Stenosen der Glandula Parotis

Meeting Abstract

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  • corresponding author Michael Koch - Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Erlangen
  • Johannes Zenk - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - HNO-Klinik Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod614

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod614.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Koch et al.
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Gliederung

Text

Einführung: Die Genese von Stenosen des Stenon-Ganges ist häufig ungeklärt. Konservative Therapieversuche scheitern mehrheitlich. Vielfach wird auch heute noch die Parotidektomie als Therapiemöglichkeit empfohlen. Neu entwickelte minimal-invasive Therapiekonzepte wie die interventionelle Sialoskopie (SGE) tragen dazu bei, die Parotidektomie-Rate zu reduzieren.

Patienten und Methoden: von 2001 bis 2006 wurden insgesamt 93 Patienten wegen Stenosen der der Gl. Parotis therapiert. In 12 Fällen lag gleichzeitig eine Sialolithiasis vor. 6 Patienten wurden beiderseits therapiert. Drei wesentliche Therapiestrategien wurden verfolgt: 1) die Spülung bei der Gangendoskopie sowie die intraduktale Kortison-Applikation (alle Fälle). 2) eine Dilatation der Stenose mittels interventioneller Sialoskopie (Körbchen, Bohrer, Balloon - 83 Fälle). 3) wenn nötig zusätzliche operative Maßnahmen (distale Schlitzung, ggf. Resektion und Reinsertion des Stenon-Ganges, Stent-Einlage - 11 Patienten).

Resultate: Die Spülung und intraduktale Kortison-Applikation war in 7,5 % ausreichend (v. a. entzündliche Stenosen). Die interventionelle SGE war in 86,7 % (72/83) der Fälle erfolgreich. Minimal-invasive operative Maßnahmen führten bei 8 Patienten zum Erfolg (8/11, 72,7 %). In 3,2 % musste eine Parotidektomie durchgeführt werden (3/93, in 1 Fall beiderseits).

Schlußfolgerungen: Stenosen der Gl. Parotis sind schwierig zu therapieren, was eine relativ hohe Parotidektomie-Rate zur Folge hat. Die Operation ist gerade in solchen Fällen mit einer höheren Komplikationsrate assoziiert. Unser Patientengut zeigt, dass durch minimal-invasive interventionelle Therapieverfahren eine Parotidektomie oft vermieden werden kann.