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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Speicheldrüsensonografie und -chemie - multifaktorielle Korrelation bei essgestörten und adipösen Probantinnen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Alessandro Bozzato - Hals Nasen Ohrenklinik, Kopf und Halschirurgie Erlangen, Erlangen
  • Pascal Burger - Hals Nasen Ohrenklinik, Kopf und Halschirurgie Erlangen, Erlangen
  • Gröschel Michael - Kinderklinik Erlangen, Erlangen
  • Heinrich Iro - Hals Nasen Ohrenklinik, Kopf und Halschirurgie Erlangen, Erlangen
  • Johannes Zenk - Hals Nasen Ohrenklinik, Kopf und Halschirurgie Erlangen, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod601

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod601.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Bozzato et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Auftreten einer Sialadenose bei essgestörten und adipösen Patienten ist ein mehrfach beobachteter Befund. Die eigentliche Ursache der Drüsenvergrößerung scheint multifaktoriell (neurovegetativ, metabolisch, hormonell) bedingt zu sein. Ziel dieser Arbeit war die Identifikation von Zusammenhängen der sonografisch gemessenen Drüsengröße mit hormonell- metabolischen Parametern.

Methoden: Für die Studie wurden 70 Probandinnen in drei Gruppen (adipös, essgestört, Kontrollgruppe) untersucht. Ohr- und Unterkieferspeicheldrüse wurden beidseits sonografisch dreidimensional vermessen. Werte von Leptin, Ghrelin und weiteren stoffwechselaktiven Hormonen wurden in Serum und Speichel ermittelt.

Ergebnisse: Die Gl. parotis war in den Gruppen mit Essstörung bis zu doppelt so groß wie in der Kontrollgruppe. Auch zeigten sich Korrelationen der Hormone mit den Eigenschaften der Probandenkollektive: unter anderem korrelierte Speichelleptin mit Körpergewicht und Körper-Masse-Index bei allen Teilnehmerinnen (Gewicht: p=0.037; BMI: p=0.021). In einer multifaktoriellen Regressionsanalyse konnte eine Korrelation zwischen Form der Essstörung, BMI und Speicheldrüsengrößen beobachtet werden (r² von 0.327); unter zusätzlicher Einbeziehung der Hormonwerte wurden Korrelationskoeffizienten bis r² = 0.355 erreicht.

Diskussion: Die Ergebnisse dieser Arbeit bestätigen, dass eine komplexe, multifaktorielle Pathogenese der Sialadenose bei Esstörungen zugrunde liegt, einige dieser hormonell-metabolisch Faktoren konnten wir ursächlich identifizieren. Die neuen Erkenntnisse versprechen in der Ursachenforschung, Aktivitätsbeurteilung und Diagnostik von Essstörungen neue Ansatzpunkte zu liefern.