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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Gastrointestinale Luftinsufflation – eine bislang wenig beachtete Nebenwirkung der nächtlichen Überdrucktherapie bei schlafbezogenen Atmungsstörungen

Meeting Abstract

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  • corresponding author Bernhard Roth - HNO-Univ.-Klinik Hamburg-Eppendorf, Hamburg
  • Jörg Wittig - HNO/UKE, Hamburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod596

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod596.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Roth et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei der nächtlichen Überdrucktherapie (nCPAP und verwandte Methoden) sollen die Atemwege offengehalten und ein Kollaps durch Muskelerschlaffung im Schlaf verhindert werden. In der Regel werden Drücke zwischen 5 und 15 mbar appliziert. Dagegen beträgt der Ösophagusverschlußdruck üblicherweise mindestens 30 mbar; er kann aber über längere Phasen deutlich absinken (beispielsweise bei Refluxerkrankung).

Methode: Vorgestellt wird der Fallbericht eines Patienten, der im Rahmen einer nCPAP-Druckeinstellung alio loco wegen der Symptomatik eines “akuten Abdomens” auf die Intensivstation verbracht werden mußte. Die Hypothese, daß die Ursache eine gastrointestinale Luftinsufflation im Rahmen der nCPAP-Therapie war, wurde durch Befragung von 30 nCPAP versorgten Patienten überprüft.

Beobachtungen: Von 19 Pat erfolgte eine Rückmeldung. 2 dieser 19 Patienten (10%) berichteten über Flatulenzen, die im Zusammenhang mit der nächtlichen Ventilationstherapie neu aufgetreten waren. Das Ausmaß der Flatulenzen wurden von einem Patienten als störend, vom anderen als nur wenig belastend bewertet.

Conclusio: Gastrointestinale Luftinsufflation ist eine nicht seltene Nebenwirkung der nächtlichen Überdrucktherapie. Das Ausmaß der Beeinträchtigung kann von geringen Flatulenzen bis hin zu bedrohlichen abdominalen Überblähungen reichen. Meist wird diese Symptomatik nicht spontan berichtet; sie sollte deshalb regelmäßig erfragt werden, weil sie ein Grund sein kann, weswegen die Ventilationstherapie vom Patienten abgelehnt wird.