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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Akzeptanz und Effektivität einer thermoplastischen Protrusionsschiene

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christian Köhler - Universitäts-Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkranke Würzburg, Würzburg
  • Till Metz - Universitäts-Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkranke Würzburg, Würzburg
  • Martina Weber - Universitäts-Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkranke Würzburg, Würzburg
  • Andreas Horst Schmidt - Universitäts-Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen und Ohrenkranke Würzburg, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod590

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod590.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Köhler et al.
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Gliederung

Text

Protrusionsschienen (MAD: Mandibular advancement device) werden in der Therapie schlafbezogener Atemstörungen seit Jahren eingesetzt. Die Anwendung dieser MAD wird kontrovers diskutiert. Daher stellten wir in den Jahren 2004-2006 die Indikation zu einer thermoplastischen, provisorischen Unterkieferprotrusionsschiene bei 25 Patienten aufgrund von UARS, OSAS I°, primärer Rhonchopathie oder CPAP-Intoleranz. Zur Diagnostik wurde eine polysomnographische oder polygraphische Messung durchgeführt. Die Kontrolluntersuchungen erfolgten nach einer einmonatigen Eingewöhnung mittels polygraphischer Messung. 17 Patienten der 25 Patienten (68%) erschienen zur Kontrolluntersuchung, die übrigen Patienten lehnten die Schiene in der Eingewöhnungsphase ab. Bei den Kontrollen konnte der RDI im Mittel von 14,1 ± 9,5 auf 8,3 ± 6,7 (p=0.039) gesenkt werden. In Anlehnung an die Sher-Kriterien (Reduktion des RDI um 50% und RDI ≤ 20) galten 58,8% der 17 Patienten als geheilt. Nur 10 der 25 Patienten (40%) zeigten sich subjektiv mit dem Verfahren der Unterkieferprotrusion zufrieden. Bei den Therapiebefürwortern konnte der RDI im Mittel von 13,25 ± 10 auf 4,1 ± 3,7 gesenkt werden (p=0,013). Eine 50%ige RDI-Reduktion konnte in dieser Gruppe bei 90% der Patienten erreicht werden. Trotz niedriger Compliance wurden 36% der Patienten erfolgreich mit der Unterkieferprotrusionsschiene therapiert und zeigten sich mit diesem Verfahren auch subjektiv zufrieden. Die mäßige Compliance unterstreicht die Notwendigkeit einer Testung einer Unterkieferprotrusionsschiene, die kostengünstig (ca. 60€) durch das von uns verwendete thermoplastische Bissschienenprovisorium als Alternative zu einer sofortigen Anpassung einer teureren individuellen Protrusionsschiene durchgeführt werden kann.