gms | German Medical Science

78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Hämangioperizytom der vorderen Schädelbasis

Meeting Abstract

  • corresponding author Volker Noack - Elisabeth Hospital Bochum, Bochum
  • Dominik Brors - Elisabeth Hospital Bochum, Bochum
  • Andreas Neumann - Elisabeth Hospital Bochum, Bochum
  • Andrea Tannapfel - Institut der Pathologie der Ruhr Universität Bochum an den BG Kliniken, Bochum
  • Stefan Dazert - Elisabeth Hospital Bochum, Bochum

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod571

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod571.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Noack et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Beim Hämangioperizytom (HPC) handelt es sich um einen seltenen, potenziell malignen, Gefäßtumor, der in verschiedenen Lokalisationen auftreten kann. Der Tumor entsteht aus mesenchymalen Zellen, die sich zu Perizyten differenzieren. Häufigste Lokalisationen sind die unteren Extremitäten und der Rumpf. Die Kopf-Hals-Region ist nur in einem Fünftel der Fälle betroffen.

Wir stellen den Fall einer 78 jährige Patientin mit Zustand nach dreimaliger Operation eines meningotheliomatösem Meningeoms WHO Grad I der Olfaktoriusrinne sowie der frontalen Falx vor. Postoperativ erfolgte nach der zweiten Operation eine Radiatio der Tumorregion.

Bei uns stellte sich die Patientin mit einer persistierenden Nasenatmungsbehinderung rechts vor. Endoskopisch zeigten sich eine polypöse Raumforderung der rechten Nasenhaupthöhle. Im präoperativ durchgeführten NNH-CT imponierten knöcherne Defekte der vorderen Schädelbasis bei Zustand nach mehrfachen Voroperationen. Im Keilbein, der rechten Nasenhaupthöhle, dem Siebbein und der Stirnhöhle rechts zeigte sich eine Raumforderung, die im Verlauf größenprogredient war.

Aufgrund dieses Befundes führten wir bei der Patientin eine endonasale Tumorresektion mit Ausräumung des vorderen und hinteren Siebbeins beidseits sowie der Keilbeinhöhle durch. Makroskopisch konnten die polypösen Tumoranteile vollständig entfernt werden. In der histologischen Aufarbeitung ergab die abschließende Beurteilung die Diagnose eines sinunasalen Hämangioperizytoms. In der dreimonatigen klinischen Kontrolle zeigte sich endoskopisch ein reizloser Befund.

Die komplette Resektion stellt bei Hämangioperizytomen im Kopf-Hals-Bereich die Therapie der Wahl dar, eine lebenslange Nachkontrolle ist aufgrund des potentiell malignen Wachstums erforderlich.