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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Identifizierung von Risikopatienten für Rezidive und Zweitkarzinome via SELDI TOF MS

Meeting Abstract

  • corresponding author Alexandra Rueß - Universitäts-HNO-Klinik, Heidelberg
  • Mariana Roesch-Ely - HNO-Klinik Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Andreas Dietz - HNO Universitätsklinik Leipzig, Leipzig
  • Peter Plinkert - HNO-Klinik Universität Heidelberg, Heidelberg
  • Franz Xaver Bosch - HNO-Klinik Universität Heidelberg, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod462

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod462.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Rueß et al.
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Gliederung

Text

Rezidive und Zweitkarzinome sind trotz großer Fortschritte weiterhin häufige Diagnosen im Kopf-Hals Bereich. Die Ursache beruht wahrscheinlich auf großflächigen Schleimhautveränderungen im gesamten Mund-, Rachen-, Kehlkopf- und Ösophagus-Bereich. Durch SELDI TOFMS konnte unsere Arbeitsgruppe bereits in histologisch noch unauffälligen tumor-fernen Schleimhautarealen tumorähnliche Veränderungen der Proteinexpression nachweisen.

Es wurden jeweils 5Proben des gesamten Aerodigestivtrakts von 24Patienten mit und ohne Karzinom-Erkrankung untersucht. Die Protein-Profile dieser Biopsien wurden analysiert und sowohl miteinander als auch mit anderen Tumorbiopsie-Profilen verglichen. Des Weiteren wurden die Protein-Daten mit den klinischen Parametern und den follow-up-Ereignissen über einen Zeitraum von 2Jahren verglichen.

Anhand von „Heat maps“ wurde die durchschnittlichen Peakintensitäten kodiert und anhand der Spektren klassifiziert. Während alle Patienten ohne Tumorerkrankungen auch „gesunde“ Proteinprofile aufwiesen, wurden bei 10 der 14 Tumorpatienten zwei oder mehr Biopsien als tumorös eingestuft, trotz unscheinbarer Histologie. Es fiel auf, dass die Feldkanzerisierung auch ein diskontinuierliches Geschehen sein kann. Nachfolgeereignisse wurden nur bei den Patienten mit veränderten Proteinprofilen registriert.

SELDI TOFMS erscheint als eine innovative Methode, um mögliche Risikopatienten zur Entwicklung von Rezidiven und Zweitkarzinomen zu identifizieren. Die „relativ“ zufällig genommenen Biopsien können Hinweise darauf geben, wie geschädigt die Schleimhaut eines Patienten tatsächlich ist, und ob spezielle Vorkehrungen, Operationsausdehnungen oder Nachsorgen notwendig sind, um den Patienten optimal zu therapieren und zu überwachen.