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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Die genetische Analyse (CGH) von HPV-positiven und HPV-negativen Oropharynxkarzinomen zeigt signifikante Unterschiede mit Bedeutung für die Prognose

Meeting Abstract

  • corresponding author Jens Peter Klussmann - HNO-Klinik, Uni Köln, Köln
  • Sandra Claessen - Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande
  • Simon Preuss - HNO-Uniklinik, Köln
  • Markus Stenner - HNO-Uniklinik, Köln
  • Martin Lehnen - HNO-Uniklinik, Köln
  • Hans Manni - Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande
  • Ernst-Jan Speel - Universität Maastricht, Maastricht, Niederlande

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod448

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod448.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Klussmann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Patienten mit HPV-positiven Oropharynxkarzinomen haben eine bessere Prognose als Patienten mit HPV-negativen Karzinomen. Dieser Unterschied spiegelt wahrscheinlich unterschiedliche genetische Pathomechanismen bei den durch HPV verursachten und den durch Noxen verursachten Karzinomen wieder.

Methode: Hierzu untersuchten wir mit CGH (Comparative genomic hybridization) 33 HPV16-positive und 30 HPV-negative Oropharynxkarzinome. Der HPV Status wurde mittels PCR und FISH zum Nachweis von HPV-DNA und mittels p16 Expression bestimmt.

Ergebnisse: Der Vergleich der HPV/p16-positiven mit den negativen Karzinomen ergab ein signifikant geringeres Auftreten von Genamplifikationen in der HPV/p16-positiven Gruppe (22% vs. 78%; P=0,02). Genverluste waren in den Chromosomen 3p, 9p und 18q und Genvermehrungen in der Region 11q13 signifikant seltener bei den HPV/p16-positiven Tumoren (Signifikanzen: P=0,009; <0,001; 0,007 und 0,003). Dagegen waren Verluste in der Region 16q and Genvermehrungen bei Xp signifikant häufiger bei den HPV/p16 positiven Tumoren (P=0,019; 0,025). In beiden Gruppen fanden sich in >30% ein Genverlust bei den Chromosomenarmen 3p, 4q und 13q und Genvermehrungen bei 3q, 8q, 17q und 20q. Amplifikationen der Region 3q26.3 fanden sich bei beiden Gruppen besonders häufig. Neben der Gesamtzahl der Genamplifikationen in einem Tumor hatten verschiedene andere Aberrationen einen signifikanten Einfluss auf die Prognose der Patienten, der teilweise mit dem HPV-Status korrelierte aber auch HPV-unabhängig war.

Schlussfolgerungen: Die Daten dieser Studie zeigen, dass sich die HPV/p16-positiven Oropharynxkarzinome genetisch von denen durch Noxen verursachten Karzinomen unterscheiden und dies zumindest teilweise die bessere Prognose dieser Tumoren erklärt.

Unterstützt durch: Jean-Uhrmacher-Stiftung, Köln-Fortune