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Riechvermögen und Ernährungshaushalt bei Normalgewicht und Adipositas
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Verschiedene Hormone spielen eine Rolle in der Regulation des Ernährungshaushalts. Auch olfaktorische Signale nehmen Einfluss auf die Nahrungsaufnahme. Viele Details dieser Regulation und mögliche Unterschiede zwischen normalgewichtigen und adipösen Menschen sind jedoch bis heute nicht geklärt.
Methode: Hierzu erfolgte bei 23 Probanden (14 w, 9 m, Alter 21 - 59) mit einem Body mass index (BMI) von 19 - 44 die Bestimmung der Ernährungshormone Leptin, Ghrelin, Insulin und Adiponectin im Morgen-Nüchtern-Serum über ELISA, das Riechvermögen wurde mittels Sniffin´ Sticks analysiert. Ferner wurden gustatorische Schwelle (Schmecklösungen) und Speichelfluss bestimmt.
Ergebnisse: Ein erhöhter BMI korrelierte mit einem erhöhten Leptin- und Insulinspiegel sowie Körperfettanteil. Keine Korrelation fand sich jedoch zum SDI-Score, Riech- und Geschmacksschwelle, Speichelfluss in Ruhe sowie Ghrelin- und Adiponectinspiegel. Das Riechvermögen war unabhängig vom Nüchternspiegel der Ernährungshormone und der subjektiven Einschätzung von Riechleistung und Hungergefühl sowie der subjektiven Wichtigkeit des Geruchs bei Nahrungsaufnahme.
Schlussfolgerungen: Übergewicht scheint mit einem veränderten Nüchternspiegel von Ernährungshormonen, jedoch nicht mit einer wesentlichen Änderung des absoluten Riech- und Schmeckvermögens verbunden zu sein. Neben einer Bestätigung der Ergebnisse durch eine höhere Fallzahl ist eine weitergehende Untersuchung der Wechselbeziehungen des Ernährungshaushaltes, z.B. mithilfe bildgebender Verfahren, sinnvoll.
Unterstützt durch: - Symrise GmbH, Holzminden - Gesellschaft für Forschung und Tumorbehandlung an der Universitäts-Hals-Nasen-Ohren-Klinik Essen e.V.