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Schmeckvermögen bei peripherer idiopathischer Fazialisparese
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Seit beginn der Beschreibungen der peripheren idiopathischen Fazialisparesen ist bekannt, dass das Schmeckvermögen mitbetroffen sein kann. Schmeckstörungen können in Form von quantitativen (Ageusie) oder qualitativen (Dysgeusie) Veränderungen auftreten. Ziel dieser Untersuchung war es die Schmeckstörungen bei Fazialisparesen zu quantifizieren.
Methode: Untersucht wurden 70 Patienten mit peripherer idiopathischer Fazialisparese. Die Patienten wurden auf Dysgeusien (z.B. metallischer Geschmack) hin befragt und mittels der „Taste Strips“ quantitativ auf Ihre Schmeckleistung hin untersucht.
Resultate: Die von peripheren idiopathischen Fazialisparese betroffene Zungenseite zeigte eine signifikant schlechtere Schmeckleistung (p<0.001). Diejenigen Patienten die angaben an Dysgeusien zu leiden unterschieden sich in der quantitativen Schmeckleistung nicht von den Patienten ohne Dysgeusien. Weder Alter noch Geschlecht beeinflussten das Auftreten von Dysgeusien.
Schlussfolgerung: Bei der peripheren idiopathischen Fazialisparese besteht auf der betroffenen Zungenseite ein deutlich vermindertes Schmeckvermögen verglichen zur gesunden Seite. Dies deutet darauf hin, dass bei der peripheren idiopathischen Fazialisparese Anteile der Chorda tympani mitbetroffen sind. Quantitative und qualitative Schmeckfunktion korrelieren, wie bei vielen anderen Schmeckstörungen, auch bei der peripheren idiopathischen Fazialisparese nicht miteinander.