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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Beeinflussung der Wundheilung von nasalen Fibroblasten durch Plasminogen und Tranexamsäure in vitro

Meeting Abstract

  • corresponding author Achim Georg Beule - Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf- und Halschirurgie der Universität Greifswald, Greifswald
  • Theodore Athanasiadis - Department of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, Queen Elizabeth Hospit, Adelaide, Australien
  • Lor-Wai Tan - Department of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, Queen Elizabeth Hospit, Adelaide, Australien
  • Werner Hosemann - Klinik für HNO-Krankheiten, Kopf- und Halschirurgie der Universität Greifswald, Greifswald
  • P.J. Wormald - Department of Otorhinolaryngology, Head and Neck Surgery, Queen Elizabeth Hospit, Adelaide, Australien

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod385

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod385.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Beule et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Matrix Metallorpoteinase-9 (MMP-9) ist ein prediktiver Marker für die Qualität der Wundheilung nach Nasennebenhöhlen-Operationen. Ziel dieser Untersuchung war festzustellen, ob eine Aktivierung der Koagulationskaskade mit der Wundheilung interferiert und ob nasale Fibroblasten MMP-9 exprimieren.

Methodik: Ein-Zell-Schichten nasaler Fibrolasten von 6 Patienten mit chronischer Rhinosinusitis wurden standardisiert verwundet und dem Medium 100 nM Plasminogen (PLG; „Blutung“) mit oder ohne 100uM Tranmexamsäure (TS; „Therapie“) zugesetzt. Parallelexperimente mit unverändertem Medium, Medium allein bzw. mit unverwundeten Zellschichten dienten als Kontrolle. Enzymaktivitäten und Wundflächen wurden nach 24, 48 und 72h bestimmt.

Ergebnisse: Nasale Fibroblasten exprimieren Urokinase- und Gewebe-Plaminogenaktivator (uPA, tPA). Zugabe von TS verminderte die Aktivität signifikant nach 24h (uPA: p < 0.002; tPA: p < 0.05). PLG erhöhte die basale Expression von inaktivem (p < 0.02) und aktivem MMP-9 (p < 0.025) signifikant nach 48h. Diesen Effekt konnte TS für die pro-Form antagonisieren (p < 0.05). Die verbleibende Wundflaeche war nach 72h bei PLG-Zugabe signifikant kleiner als bei den Kontrollen (p < 0.007). Auch diesen Effekt konnte TS antagonisieren (p < 0.013).

Schlußfolgerung: Nasale Fibroblasten exprimieren uPA, tPA und MMP-9 und beeinflussen Koagulation und globale Wundheilung. Eine simulierte Blutung erhöhte die Expression von MMP-9 mit der Folge einer verschlechterten Qualität der regenerierten Mukosa und die Proliferation der Fibroblasten mit dem Risiko der vermehrten Ausbildung von Granulationen und Adhesionen. Tranexamsäure könnte sowohl die Qualität der Wundheilung als auch das Risiko von Adhesionen günstig beeinflussen.

Unterstützt durch: Diese Untersuchung wurde durch ein Stipendium der Alfried-Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung und der Community Medicine Greifswald für Dr. Beule gefördert