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Einfluss des Spontannystagmus auf die Drehrichtung im Unterberger Tretversuch
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einführung: Entgegen vieler Aussagen in Lehrbüchern, der Unterberger Tretversuch sei ein verlässlicher klinischer Test zur Detektion der untererregten Seite bei peripher vestibulärer Störung, ergibt sich im klinischen Alltag ein anderes Bild.
Ziel: In der vorliegenden Untersuchung sollte überprüft werden, in welchem Ausmaß die Abweichrichtung im Unterberger Tretversuch tatsächlich mit der Seite des untererregbaren Vestibularorganes übereinstimmt, und inwiefern das Vorhandensein eines Ausfallsnystagmus die Drehrichtung im Unterberger Tretversuch beeinflusst.
Methodik: Aus dem eigenen Krankengut wurden 191 Patienten mit peripherem Vestibularisausfall ausgewählt und nach der Seite der angulären Deviation, sowie dem Vorhandensein eines Ausfallsnystagmus gruppiert.
Ergebnis: Es zeigte sich, dass nur 59% des Patientenpools in die Richtung des ausgefallenen Vestibularorgans abwichen, 41% wichen zur gesunden Seite ab. Von den Patienten, die einen Ausfallsnystagmus zeigten (n = 54), wichen 64,8% zur Ausfallsseite ab, 35,2 % zur gesunden Seite. Die Patienten ohne Ausfallsnystagmus (n = 137) wichen in 55,5 % zur Ausfallsseite ab, in 41,6 % zur Gegenseite.
Zusammenfassug: Nur 3 von 5 Patienten mit peripherem Vestibularisausfall wichen im Unterberger Tretversuch zur Schadensseite ab. Das Vorhandensein eines Ausfallsnystagmus erhöhte die Häufigkeit der Abweichung zur Schadensseite lediglich in einem geringen Ausmaß (2 von 3 Patienten).
Schlussfolgerung: Der Unterberger Tretversuch kann für die verlässliche Bestimmung der Ausfallsseite bei peripher vestibulärer Störung nicht herangezogen werden.