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Analyse genetischer und umweltbedingter Risikofaktoren für Altersschwerhörigkeit
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Ein großes Problem im Alter ist die Einbuße neurosensorischer Fähigkeiten, welche die Lebensqualität stark limitieren. Das häufigste Defizit ist hierbei altersbedingte Schwerhörigkeit (ARHI), die langfristig zur sozialen Isolation führen kann. Im Alter von 80 Jahren sind hiervon bereits 50% der Bevölkerung Europas betroffen.
Bedingt durch die verschiedensten Umwelteinflüsse, wie z.B. Lärmexposition in der Jugend, ist sogar mit einer Zunahme der Prävalenz des ARHI in den nachfolgenden Generationen zu rechnen.
Obwohl ein Großteil der Bevölkerung unter diesem neurosensorischen Defizit leidet, haben sich noch nicht viele Forschungsvorhaben diesem Thema angenommen. Teilweise dürfte dies mit der fälschlichen Annahme verbunden sein, dass ARHI als Teil des normalen Alterungsprozesses angesehen wird und nicht beeinflussbar ist. Der Aspekt, dass der Verlauf der ARHI möglicherweise protrahiert werden kann oder es möglicherweise therapeutische medikamentöse Ansätze geben kann, blieb bisher unberücksichtigt.
Altersbedingte Schwerhörigkeit stellt ein komplexes Erkrankungsbild dar, es wird sowohl von genetischen Faktoren als auch von Umwelteinflüssen bestimmt. Zur Analyse dieser Risikofaktoren wurden in den vergangenen 4 Jahren mehr als 600 deutsche Patienten in einer Kohorte von 6000 europäisch rekrutierten Patienten analysiert. Ziel ist es hierbei sowohl die nachgewiesenen umweltbedingten Risikofaktoren zu reduzieren, als auch molekulare Mechanismen zur Vermeidung von ARHI zu entwickeln.
Unterstützt durch: EU