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Sind PORP Mittelohrprothesen in der Mittelohrchirurgie unbedingt notwendig?
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Knorpeltransplantate finden heute breite Verwendung in der Mittelohrchirurgie. Der Knorpel dient meistens jedoch nur als Hilfsmaterial bei der Verwendung von Prothesen. Er wird als Verstärkung des Trommelfells genutzt, um die Extrusion der Prothesen zu vermeiden bzw. zu verzögern. Bei Tubenventilationsstörungen wird durch Wiederaufbau des gesamten Trommelfells mittels einer grossen Knorpelplatte das Auftreten von ventilationsbedingten Rezidiven wesentlich gemindert. In diesen Fällen stellt sich die Frage der Notwendigkeit einer Erhöhung des Stapes durch eine Prothese.
Wir haben postoperative anatomische und funktionelle Befunde mindestens zwei Jahren nach Tympanoplastik Typ III mit kompletten Aufbau des Trommelfells mittels Knorpelschild aus Tragusknorpel ohne Stapeserhöhung analysiert. Das Krankengut stammt in 760 Fällen aus dem Klinikum rechts der Isar der TU München (1987 bis 1993) und in 771 Fällen aus der Paracelsus Klinik, bzw. aus der Arabella Klinik, München (1994 bis 2004). Die Tympanoplastiken wurden wegen Cholesteatom, Adhäsivprozess und Tympanosklerose durchgeführt. Bei einem Drittel der Fälle handelte es sich um Revisionseingriffe.
Frühpostoperative Perforationen wurden lediglich in ca. 2% der Fälle beobachtet.
Die postoperativen audiometrischen Kontrollen zeigen in einem Viertel der Fälle noch eine kaum meßbare Schalleitungskomponente und in mehr als der Hälfte der Fälle eine Schalleitungskomponente zwischen 5 und 15 dB.
Die funktionellen Ergebnisse belegen, dass Tragusknorpel als direkter Schalldrucktransformator fungieren kann. Der Wiederaufbau des Mittelohres als „kleine Pauke“ stellt keinen Nachteil dar. Bei der Knorpeltympanoplastik ist die Verwendung von erhöhenden Prothesen nicht notwendig.