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Prävalenz chronischer Trommelfellperforationen in der erwachsenen Bevölkerung
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Um den quantitativen Bedarf für neuartige Therapiemodalitäten zur Behandlung chronischer Trommelfellperforationen abschätzen zu können, ist die Bestimmung der Prävalenz dieses Krankheitsbildes notwendig.
Von 1.000 erwachsenen Personen (Alter: 18-93 Jahre; 453 Männer, 547 Frauen) wurde eine genaue Anamnese sowie der beidseitige Trommelfellbefund erhoben.
Bei 8 Personen wurde eine einseitige chronische Trommelfellperforation und bei einer weiteren eine beidseitige Perforation nachgewiesen. Für diese 9 Patienten mit chronischer Trommelfellperforation ergibt sich nach Altersstandardisierung eine Gesamtprävalenz von 0,45 % (95%-Konfidenzintervall: 0,03 - 0,87). Mittelohrentzündungen (bereits vor der Perforation) sowie eine medikamentöse Immunsuppression traten häufiger auf bei den Probanden mit Perforation als bei denen ohne Perforation.
Der hohe Anteil an Patienten mit chronischer Trommelfellperforation, die bisher nicht operiert wurden, verdeutlicht, dass ein latent hoher Bedarf an chirurgischen oder zukünftig auch alternativen Therapieverfahren besteht.