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Die knöcherne „Attikspange“ zur Rekonstruktion und Verstärkung der lateralen Attikwand in der Cholesteatomchirurgie
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Ein Nachteil der (sekundär-)geschlossenen Technik in der Cholesteatomchirurgie gegenüber der offenen Technik ist die höhere Inzidenz von Rezidivcholesteatomen, die sich häufig aus epitympanalen Retraktionstaschen entwickeln. Die Region der lateralen Attikwand bis zum hinteren Hammerband sollte daher lückenlos und stabil rekonstruiert werden.
Methode: Bei bisher 14 Patienten (7 epitympanale Retraktionstaschen nach Cholesteatom-Op, 5 epitympanale Cholesteatome, 2 Sinus-Cholesteatomen) wurde nach retrograder Attikoantrotomie der knöcherne Trommelfellrahmen mit einem maßgefertigten Knochenchip wiederaufgebaut und verstärkt („Attikspange“). Der Knochenchip wurde am kaudalen Rand eingekerbt, sodass er sich mit Abstützung am Hammerhals subtil in die Region einpassen ließ. Erst danach wurde die restliche hintere-obere Gehörgangswand mit Knochen(-mehl) und Temporalisfaszie rekonstruiert.
Ergebnisse: Bei allen Patienten war die Attikspange stabil eingewachsen. Retraktionstaschen sind bisher nicht aufgetreten. Die audiologischen Ergebnisse zeigten eine postoperative Schallleitungskomponente von durchschnittlich 5,0 dB für die TP I, 12,4 dB für die TP III mit PORP und 21,2 dB für die TP III mit TORP.
Schlussfolgerung: Die audiologische Ergebnisse lassen vermuten, dass die Einbindung des Hammers bzw. des verbleibenden Hammerhalses in die knöcherne Attikwandrekonstruktion zu keiner relevanten Verschlechterung der Schallübertragung führt. Langzeituntersuchungen müssen zeigen, inweit sich die Rate epitympanaler Retraktionstaschen durch diese Technik reduzieren lässt.