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Gefäßtumoren des Mittelohres – seltene Ursache der Otitis Media im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Text
Einleitung: Glomus tympanicum-Tumore (Paragangliome) und Hämangiome im Mittelohr sind im Kindesalter äußerst selten. Sie fallen durch blutig-putride Otorrhoen und Schallleitungsschwerhörigkeiten auf.
Falldemonstration: Ein 5jähriges entwicklungsgestörtes Mädchen wurde nach 18 monatiger frustraner Therapie einer putriden Otorrhoe mit mehreren verschiedenen lokalen und systemischen Antibiotikagaben unter dem V.a. einer chronischen Mastoiditis stationär aufgenommen. Die klinische Untersuchung ergab einen verschwollenen Gehörgang links mit massiv fötider Sekretion. Ein hochauflösendes Felsenbein-CT zeigte einen ausgeprägten entzündlichen Prozess im Bereich des Tympanons sowie des Mastoids. Audiometrisch konnte eine Schallleitungsschwerhörigkeit von 40 dB festgestellt werden. Das Tympanogramm ergab einen abgeflachten Kurvenverlauf. Es erfolgte eine Mastoidektomie. Intraoperativ entleerte sich lediglich fleischwasserfarbenes Sekret. Die Paukenhöhle war mit leicht blutendem Gewebe ausgefüllt. Auf eine Parazentese ist wegen der persistierenden Schwellung des Gehörganges vorerst verzichtet worden. Die deshalb durchgeführte MR-Angiografie zeigte eine mesotympanale, hypervaskularisierte Raumforderung bei V.a. Glomus-tympanicum-Tumor. Die Embolisation konnte aufgrund sehr zarter Gefäße unterlassen werden. Die daraufhin durchgeführte operative Exstirpation des Gefäßtumors aus dem Hypotympanon und Tympanoplastik Typ III gelang komplikationslos. Die histologische Aufarbeitung bewertete das Gewebe als kapilläres Hämangiom. Ein Glomus-tympanicum-Tumor konnte nicht bewiesen werden.
Postoperativ kam es zur völligen Ausheilung des Mittelohres. Hirnnervenausfälle traten nicht auf.