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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Tissue-Engineering von Knorpelimplantaten zur laryngotrachealen Rekonstruktion unter Verwendung Hyaluronsäure-haltiger Matrices: Eine tierexperimentelle Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author Mark Weidenbecher - Department of Orthopedics, Cleveland, USA
  • James H. Henderson - Department of Orthopedics, Case Western Reserve University, Cleveland, USA
  • Harvey M. Tucker - Department of Otolaryngology, Case Western Reserve University, Cleveland, USA
  • James E. Dennis - Department of Orthopedics, Case Western Reserve University, Cleveland, USA

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod298

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod298.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Weidenbecher et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Als Implantat zur laryngotrachealen Rekonstruktion (LTR) wird häufig Rippenknorpel verwendet, wobei seine Entnahme mit Risiken verbunden ist. Ziel dieser tierexperimentellen Studie ist es, die Anwendbarkeit Hyaluronsäure-haltiger Matrices für das Tissue-Engineering von Knorpelimplantaten im Rahmen einer LTR zu überprüfen.

Methodik: 18 New Zealand White Kaninchen unterliefen eine LTR mit anteriorer Interpostion von autologem Knorpel. Bei 12 Kaninchen wurden “tissue-engineered„ Knorpelimplantate verwendet (Gruppe 1) und bei 6 Kaninchen, die als positive Kontrollgruppe dienten, Ohrknorpel (Gruppe 2). Um das Verhalten des Neoknorpels in Abhängigkeit vom Implantationsort zu untersuchen, wurde in Gruppe 1 ein zweites in-vitro produziertes Knorpelimplantat paralaryngeal eingebracht. Nach 3, 6 und 12 Wochen wurden die Kehlköpfe endoskopisch und histologisch untersucht.

Ergebnisse: Keines der Kaninchen entwickelte postoperativ einen Stridor. Endoskopisch war der laryngotracheale Übergang in beiden Gruppen weit und die Schleimhaut intakt. Histologisch war das Ohrknorpelimplantat exzellent in den Ringknorpel integriert ohne Entzündungszeichen aufzuweisen. Im Gegensatz dazu löste der in-vitro hergestellte Knorpel intra- und paralaryngeal eine deutliche Fremdkörperreaktion aus, was zur Lyse des Knorpels mit fibrotischem Umbau und zum Verlust des Implantats führte.

Schlussfolgerung: Anders als in vielen klinischen und tierexperimentellen Studien beschrieben, in denen Hyaluronsäure-haltigen Matrices erfolgreich zur Behandlung von Gelenkknorpeldefekten eingesetzt wurde, zeigen unsere Ergebnisse, dass dieses Material wegen Biokompatibilitäts-Problemen nicht zur LTR geeignet ist und ihr Einsatzbereich in-vivo eingeschränkt zu sein scheint.