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Zur Lebensqualität bei Patienten nach Tonsillektomie
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Fragestellung: Die Entfernung der Gaumenmandeln zählt zu den häufigsten operativen Eingriffen in der HNO-Heilkunde in Europa. Daten über die Auswirkung der Tonsillektomie auf die Lebensqualität postoperativ liegen nur vereinzelt vor. Ziel dieser Untersuchung war es, die mögliche Veränderung der Lebensqualität bei Patienten mit stattgehabter Tonsillektomie und Adenotonsillektomie zu erfassen.
Patienten und Methoden: Die vorliegende Studie wurde retrospektiv an 1057 Patienten durchgeführt. Bei den Patienten wurde entweder eine Tonsillektomie oder eine Adenotonsillektomie an einer universitären Institution durchgeführt. Als Messinstrument für die Veränderung der Lebensqualität wurde die deutschsprachige Version des Glasgow Benefit Inventory (GBI) verwendet. Der GBI ist ein postinterventioneller standardisierter Fragebogen zur Erfassung der Veränderung der Lebensqualität nach operativen Eingriffen im HNO-Bereich.
Ergebnis: Die Rücklaufquote der Fragebogenaussendung betrug 44,3 %. Es zeigte sich eine signifikante Verbesserung aller GBI – Scores nach der operativen Intervention, sowohl für die Tonsillektomie als Einzeleingriff, als auch für den Kombinationseingriff der Adenotonsillektomie. Es konnte kein signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschied in den GBI-scores nachgewiesen werden. Weder der postoperative Beobachtungszeitraum noch negative Einflüsse, wie chronische Erkrankungen oder einschneidende Lebensereignisse, hatten einen Einfluss auf das Ergebnis der GBI - Scores.
Schlussfolgerung: Die oben genannten Operationen führten in unserem Patientenkollektiv bei allen Altersklassen unabhängig von äußeren Einflüssen zu einer dauerhaften und statistisch signifikanten Verbesserung der Lebensqualität.