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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Prognose nach primärer kombinierter Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Karzinome

Meeting Abstract

  • corresponding author Katrin Schulze - Institut für Strahlentherapie und Radioonkologie,, Fulda
  • Wolfgang Draf - Klinik für Hals-NAsen-Ohren-Krankheiten, International Neuroscience Institut, Hannover
  • Horst-Jürgen Feldmann - Institut für Strahlentherapie und Radioonkologie, Klinikum Fulda, Fulda
  • Ulrike Bockmühl - HNO-Klinik, Klinikum Fulda, Fulda

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod192

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod192.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Schulze et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Langzeitprognose fortgeschrittener Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereiches ist weiterhin ungünstig. In der vorliegenden Studie verglichen wir das Langzeitüberleben nach einer primären Radiochemotherapie mit dem operierter Patienten.

Methoden: Retrospektiv wurde der Krankheitsverlauf von 95 Patienten (Gruppe A) mit Tumoren der Stadien III-IV, die durch eine primäre kombinierte Radiochemotherapie behandelt wurden mit 95 primär operierten Patienten (Gruppe B) verglichen. Die kumulierten Überlebensraten wurden mit der Kaplan-Meier-Analyse bestimmt.

Ergebnisse: Der mittlere Nachbeobachtungs-zeitraum lag in Gruppe A bei 25 Monaten (Range 1-64, Median 17) und in Gruppe B bei 44 Monaten (Range 0-111, Median 34). Zum Stichtag waren 35 Patienten der Gruppe A in einer kompletten Remission (37%), 51 waren verstorben (54%) und 6 Patienten hatten ein stationäres Rezidiv bzw. Metastasen. In Gruppe B waren 58 Patienten verstorben (61%), 33 waren in einer kompletten Remission (35%) und 4 Patienten hatten Metastasen. Aufgrund der kürzeren Nachbeobachtungsdauer war die mittlere Überlebenszeit in der Gruppe der primär radiochemotherapeutierten Patienten kürzer als bei den primär operierten Patienten (23 vs. 40 Monate). Dieser Unterschied verringerte sich jedoch deutlich in Abhängigkeit vom T- und N-Stadium der Tumoren sowie von der Tumorlokalisation. Die tumorspezifische 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate war in beiden Gruppen mit 35% vs. 42% fast identisch.

Zusammenfassung: Die Analyse der Überlebens-zeiten nach primärer RCTH von Kopf-Hals-Karzinomen zeigt, dass diese bei fort-geschrittenen Tumorstadien eine mit der Operation vergleichbare Behandlungsoption mit der Möglichkeit eines Organerhalts und somit einer besseren Lebensqualität darstellt.