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Early Proteine der Papillomaviren aktivieren MMP9 und uPA: Ein neuer Mechanismus, wie Papillomaviren Einfluss auf Tumorigenese nehmen
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Neben dem Konsum von Tabak und Alkohol gelten Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) als Risikofaktor für das Auftreten von Karzinomen der Kopf- und Halsregion (HNSCC). HPV-DNA kann in ca. 25% aller HNSCCs nachgewiesen werden. Diese HPV-assoziierten HNSCCs unterscheiden sich von herkömmlichen HNSCCs durch das Vorhandensein von wt-p53, eine bessere Prognose, eine höhere trahlensensibilität und stellen somit eine eigene Tumorentität dar. Um die Mechanismen der Papillomavirus-induzierten Tumorigenese zu untersuchen, bietet sich als Tiermodell das NZW Kaninchen an, das 4-8 Wochen nach Infektion der Haut mit dem cottontail rabbit papillomavirus (CRPV) epitheliale, metastasierende Tumore entwickelt. Wir haben die Beobachtung gemacht, dass CRPV induzierte Karzinome hohe Mengen der Protease MMP9 exprimieren, ein Enzym das eine Schlüsselrolle in allen Stadien der Tumorentwicklung spielt.
Methoden: Zur Charakterisierung der papillomavirusinduzierten MMP9 Expression wurden erstmals 2kb des MMP9 Promoters des Kaninchens kloniert und dem humanen gegenübergestellt. Mit Reportergenassays wurde in beiden Systemen der Einfluss verschiedener early Proteine der Papillomaviren auf die Aktivierung und Expression dieser Protease untersucht.
Ergebnisse: Das DNA-Alignment der beiden Promotoren zeigte eine 69%ige Übereinstimmung. Neben den Onkogenen E6 und E7 aktivierte das E2 Protein die Promotoraktivität von MMP9 in beiden Systemen signifikant. Die Promoteraktivität von uPA, einer prognostisch relevanten Protease beim HPV-assoziierten Cervixkarzinom, verhielt sich ähnlich.
Diskussion: Unsere Daten demonstrieren erstmalig, dass Early Proteine der Papillomaviren die Expression von Proteasen, die Schlüsselrollen bei der Tumorigenese einnehmen, direkt beeinflussen.
Unterstützt durch: DFG