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Differentielle Genexpression in einem Paclitaxel-resistenten Klon einer Larynxkarzinom-Zelllinie
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Das antineoplastische Chemotherapeutikum Paclitaxel (Taxol), welches die Zellteilung in der G2/M-Phase des Zellzyklus durch Stabilisierung der Spindel-Mikrotubuli blockiert, wird heute häufig für die chemotherapeutische Bekämpfung von fortgeschrittenen Kopf-Halstumoren eingesetzt. Die Chemotherapie dient dabei der Erhaltung von laryngealen und/oder pharyngealen Strukturen. Obwohl Paclitaxel generell sehr effektiv wirksam ist, treten im Kopf-Halsbereich häufig Resistenzen auf.
Methoden: Wir etablierten eine Paclitaxel-resistente Subzellinie der Larynxkarzinom-Zelllinie HLaC79. Die ursprüngliche Zelllinie und der resistente Klon wurden mittels Wachstumsinhibitions-Versuchen charakterisiert. Durch Westernblot Untersuchungen und die cDNA Substraktions-Technik (SSH) sollten Gene identifiziert werden, welche differentiell in der Taxol-resistenten Subzelllinie exprimiert werden.
Ergebnisse: Bei den Wachstumsinhibitions-Versuchen zeigte sich eine partielle Paclitaxel-Abhängigkeit des Taxol-resistenten Klons. Die cDNA Subtraktion zeigte eine erhöhte Expression der schweren Kette von Clathrin, α3-Tubulin, Neuroblastoma-spezifischem Thymosin ß, dem ribosomalen Protein L7a, HLA-B assoziiertem Transkript 3 und Collagen IIIα1 in der Taxol-resistenten Zelllinie. Durch Westernblots wurde eine erhöhte Expression von MDR-1 in dem taxol-resistenten Klon nachgewiesen. α- and ß-Tubulin sowie p48/IRF9 waren dagegen gleichermassen in beiden Zelllinien exprimiert.
Schlussfolgerungen: Ein Hauptfaktor bei der Ausbildung von Paclitaxel-Resistenz scheint die Überexpression des MDR-1-Gens zu sein. Weitere Veränderungen im Genexpressionsprofil resistenter Zellen weisen auf unterschiedliche metabolische Strategien einer erworbenen Giftresistenz hin.