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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Chronisch rezidivierende multifokale Osteomyelitis der Mandibula – ein Fallbericht

Meeting Abstract

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  • corresponding author Sandra Gunser - St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe
  • J Mertens - St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe
  • B Vanselow - St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod133

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod133.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Gunser et al.
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Gliederung

Text

Patient: Eine 9jährige Patientin wurde bei seit 8 Wochen bestehender schmerzlosen Schwellung im Bereich der rechten Präauricularregion mit der Verdachtsdiagnose einer akuten Parotitis vor-gestellt. Im Rahmen eines MRT des Halses und eines CT des Gesichtsschädels kam eine knöcherne Destruktion im Bereich der rechten Mandibula zur Darstellung. Das CT zeigte neben einem osteode-struktiven auch einen osteoplastisch regenerativen Umbau. Begleitend fanden sich entzündliche Veränderungen der Kaumuskulatur und multiple Lymphome cervical beidseits. Die mitabgebildete BWS zeigte gleichsinnige ossäre Veränderungen des BWK 2 bis 4 u.a. mit Sinterungsfrakturen. Im Rahmen der weiteren Bildgebung konnte eine beginnende Kompressionsfraktur des BWK 7, sowie Signalanhebungen des OS sacrum beidseits nachge-wiesen werden. Die histologische Aufarbeitung der Mandibula ergab eine Faserknochenneubildungszone mit Kontakt zu gering fibrosierender chronisch, unspezifischer Entzündung. Eine Histiocytosis X und ein Malignom wurden ausgeschlossen.

Schlussfolgerung: Bei der juvenilen chronisch rezidivierenden multifokalen Osteomyeltits (CRMO) handelt es sich um eine systemische, nicht eitrige, entzündliche, überwiegend metaphysär, sternal, pelvin oder an Wirbelkörpern lokalisierte Knochenmarkerkrankung mit seltener Lokalisation im HNO-Bereich. Die konventionelle radiologische Aufnahme ist in der Mehrzahl der Fälle für die Diagnose der CRMO ausschlaggebend. Differenzialdiagnostisch muß eine bakterielle Osteomyelitis und ein maligner Knochentumor ausgeschlossen werden. Die Therapie der CRMO ist, da es sich um eine selbstlimitierende Erkrankung handelt, in erster Linie symptomatisch, wobei nichtsteroidale Antiphlogistika bei 80% der Patienten eine befriedigende Wirkung zeigen.