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Untersuchung zur Aktivität körpereigener Enzymsysteme zum Abbau freier Radikale unter der Radiochemotherapie fortgeschrittener Kopf-Hals-Karzinome
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Die Aktivität körpereigener Abbauwege für freie Radikale ist entscheidend für die Nebenwirkungen jeder onkologischen Therapie.
Methode: Von 100 Patienten mit nachgewiesenem Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region wurde neben dem Status essentieller Spurenelemente (Se, Zn, Mn, Fe - Atomabsorptionsspektrometrie) die Aktivität wesentlicher Enzymssysteme (GSH-Px - Se-abhängig, SOD - Zn-abhängig über UV-Spektrometrie) und die Konzentration des Malondialedhyds als Lipolyseprodukt (UV-Spektrometrie) gemessen (Wochen 0, 4, 7). Parallel erfolgte eine Beurteilung der klinischen Nebenwirkungen der kombinierten Therapie.
Ergebnisse: Wir sehen vor der Bestrahlung ein relevantes Defizit an Se und Zn (65% bzw. 63% der Patienten). Unter Therapie kommt es zu einer tendenziellen Verstätkung. Die Aktivität der GSH-Px steigt unter Therapie zunächst signifikant (145 U/l auf 186 U/l, p=0,02)fällt gegen Ende leicht (178 U/l). Analog verhält sich die SOD (6,2 U/l auf 8,3 U/l, Endmessung 8,0 U/l). Die Konzentration des Malondialdehydes steigt von intial 2,20 mmol/l auf 2,65 mmol/l in Woche 4 und sistiert (2,60 mmol/l in Woche 7). Dermatitis und Mukositis erreichen ihren Peak in Woche 4, die Xerostomie erfährt ihre volle Ausprägung in Woche 5.
Schlussfolgerung: Nach einer Aktivierungsphase erschöpfen sich die körpereigenen Mechanismen des Abbaus freier radikale, wodurch eine erhöhte Toxizität der RCT folgt. Die Substitution essentieller Kofaktoren (Se, Zn) ist ein denkbarer Korrekturansatz, der überprüft werden sollte.