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Entwicklung eines Mausmodells für lokoregionale Rezidive von Karzinomen der Kopf- und Halsregion (HNSCC)
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Lokoregionale Rezidive bei Patienten mit HNSCCs sind mit einer äusserst schlechten Prognose assoziiert und schwierig zu behandeln. Man weiss heute, dass solche Rezidive gehäuft nach der Behandlung von Primärtumoren mit hoher invasiver Potenz auftreten. Der invasive Phänotyp der Tumorzellen ist durch ein typisches histologisches Bild gekennzeichnet und wird zum Teil durch die Expression von Tumorproteasen (z.B. uPA, MMP9) bedingt, deren Funktion in einem „remodeling“ extrazellulärer Matrixkomponenten liegt. Um Therapiestrategien zu entwickeln, deren Ziel die Vermeidung solcher lokoregionalen Rezidive sind, gilt es zunächst Tiermodelle zu etablieren die das Studium der zugrunde liegenden biologischen Prozesse erlauben.
Methoden: Zur Etablierung eines solchen Modells in der Maus wurden murine Plattenepithelkarzinomzellen (SCC7) mit eGFP markiert und Klone auf in-vitro Invasivität, Expression von uPA und MMP9 sowie Aktivität verschiedener Signalwege (ERK, JNK, p38) hin charakterisiert. Acht dieser Klone wurden submandibular in den Mundeboden von je zwei Mäusen injiziert.
Ergebnisse: Nach Tumoretablierung bei 7 Mäusen fand sich eine lokale Invasion in unterschiedliche Muskelschichten der Mundbodenmuskulatur und der Zunge. Darüber hinaus entwickelten sich in 3 Tieren regionale Metastasen, die z. T. durch eGFP-Markierung detektierbar wurden. In zwei Fällen entwickelte sich nach Resektion des Primätumors ein Lokalrezidiv.
Schlussfolgerungen: Hiermit steht erstmalig ein Mausmodell zur Verfügung, dass nicht nur das Studium von Mechanismen der lokoregionalen Rezidiventstehung bei HNSCCs sondern darüber hinaus die Entwicklung antiinvasiver Therapiestrategien zur Vermeidung lokaler und regionaler Rezidive bei Patienten mit HNSCCs zulässt.
Unterstützt durch: Else-Übelmesser Stiftung, Fortune-Programm der Universität Tübingen