Artikel
Die Rendevous-Technik: Indikation und Variationen der kombinierten anterograden und retrograden Endoskopie bei vollständiger Stenose des Hypopharynx
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Ursachen für Hypopharynxstenosen sind vielfältig. Als Komplikation von Radiotherapie und Reflux nach partieller Resektion bei Malignomen im Bereich des Hypopharynx und Larynx gelten sie als häufig. Die Behandlung komplexer Stensosen stellt sich jedoch weiterhin häufig als schwierig da. Unter anderem stehen Dilatation, endoskopische Laserresektion, lokale Applikation von Mitomycin C und die offene Pharyngotomie mit Lappenplastik als therapeutische Optionen zur Verfügung.
Methoden: Wir berichten von drei Fällen mit kompletter Stenosierung des Hypopharynx bei unterschiedlicher Ätiologie. In allen Fällen war eine sichere Passage der Stenose anterograd nicht möglich, da kein „echtes“ Lumen identifizierbar war. Daher erfolgte die zusätzliche retrograde Endoskopie in drei Modifikationen: 1. Retrogrades, radiologisch kontrolliertes Einführung einer Sonde mit Lichtleiter über die PEG-Sonde in den Oesophagus; 2. Retrograde Gastroösophagoskopie über die Gastrostomie; 3. Offener Zugang über Pharyngotomie distal der Stenose bei veränderter Anatomie nach Magenteilresektion und Jejunum-Interponat.
Ergebnisse: Mit Hilfe der sogenannten Rendezvous-Technik (kombinierte anterograde und retrograde Endoskopie) konnte in allen 3 Fällen mittels Laserresektion unter Diaphanoskopie der Schluckweg wiederhergestellt werden.
Schlussfolgerungen: Bei komplexen Stenosen des Hypopharynx stellt die Rendezvous-Technik mit ihren Modifikationen durch die Kombination von anterograder und retrograder Endoskopie eine Möglichkeit der Wiederherstellung des Schluckweges da. Sie bietet damit eine mögliche Alternative zur offenen Technik mit Pharyngotomie und Lappenplastik bzw. der langfristigen Abhängigkeit von einer Versorgung über die PEG-Sonde.