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78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

16.05. - 20.05.2007, München

Tierexperimentelle Untersuchungen zum akustisch-mechanischen Trauma während einer Cochleostomie

Meeting Abstract

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  • corresponding author Christoph Punke - HNO-Klinik der Univ.-Rostock, Rostock
  • Thorsten Zehlicke - HNO-Klinik d. Univ.-Rostock, Rostock
  • Uwe Sievert - HNO-Klinik d. Univ.-Rostock, Rostock
  • Hans Wilhelm Pau - HNO-Klinik d. Univ.-Rostock, Rostock

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 78. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. München, 16.-20.05.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07hnod097

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2007/07hnod097.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2007

© 2007 Punke et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei CI-Versorgung eines Ohres mit Tiefton-Restgehör sollte die cochleäre Funktion für die Möglichkeit einer evt. elektrisch-akustischen Stimulation erhalten bleiben. Neben möglichst atraumatischer Elektroden-Insertion sollte auch das akustisch-mechanische Trauma bei der Cochleostomie minimiert werden. Ausgehend von Felsenbeinversuchen stellten wir die Hypothese auf, dass eine sorgfältige Exposition der Endostealmembran mit dem Bohrer vor gezielter Eröffnung der Schnecke ein größeres akustisch-mechanisches Trauma bedeuten kann als ein rasches direktes Aufbohren des flüssigkeitsgefüllten Innenohres. Dies sollte tierexperimentell überprüft werden.

Methodik: Bei 6 Meerschweinchen wurde in Narkose die Schnecke durch Eröffnung der Bulla exponiert. An jeweils einem Ohr wurde durch vorsichtiges „tangentiales“ Abbohren des Knochens zunächst die häutige Bedeckung der Schnecke in ihrem dicksten Teil exponiert, bevor die Cochlea definitiv eröffnet wurde. Auf dem Gegenohr erfolgte die Cochleostomie durch direktes Eindringen („vertikale Bohrung“) ins flüssigkeitsgefüllte Innenohr. Eine Messung der Hirnstammpotentiale (BERA) wurde jeweils vor und nach dem Bohrmanöver vorgenommen.

Ergebnisse: Hirnstammpotentiale konnten unter den Versuchsbedingungen problemlos abgeleitet werden. Danach blieb die cochleäre Funktion nach Eröffnung der Schnecke erstaunlich konstant. Es zeichnete sich jedoch ab, dass Hörverluste bei direktem Aufbohren geringer waren als bei „tangentialer Technik“. Bei zeitlich längeren Bohraktionen stieg die Hörschwellen deutlich an.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse stützen die Hypothese, dass längere Bohraktionen auf freigelegter häutiger Schneckenbegrenzung ausgeprägtere akustische Traumen bedeuten können.