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Untersuchungen zum Krümmungsverhalten von Cochlea-Implantat-Elektroden
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Bei konventioneller CI-Versorgung erfolgt die Insertion des Elektrodenarrays manuell, was die Gefahr der Schädigung intracochleärer Strukturen birgt. Ziel unserer Arbeit ist die Entwicklung eines navigationsgestützten Insertionstools, welches basierend auf Volumen-CT-Daten die individuelle Gestalt der Cochlea berücksichtigt. Unter Ausnutzung der passiven Verformung der Elektrode soll die Insertion derart geregelt werden, dass diese optimal der Windung der Cochlea folgt, ohne die Basilarmembran zu verletzen.
Zur Erfassung des Krümmungsverhaltens der Elektroden wurden zunächst 3 Nucleus24 Contour Advance -Elektroden bei primärer sowie nach Reinsertion sekundärer Extraktion des Stiletts vermessen. Einzelbildserien bei schrittweisem Rückzug des Stiletts (je 10 µm) bei 12,5-facher Vergrößerung ermöglichten die Bestimmung von Lage und Richtung der Elektrodenspitze.
Entgegen der Erwartung einer identischen Verformung variierte die Ausrichtung der Spitze in der Startkonfiguration von 15,5° bis 45,4° (Mittel 36,0°) und in der Endlage von 297,7° bis 335,0° (319,3°). Noch deutlichere Abweichungen ergab die Auslenkung der Elektrodenspitze im Ausgangszustand, welche von 1,84 bis 5,96 mm (3,94 mm) variierte. Nach Reinsertion des Stillets zeigte die zweite Untersuchung einer jeden Elektrode, daß das Krümmungsverhalten für jede Elektrode jedoch gut reproduzierbar war.
Das Krümmungsverhaltens verschiedener Übungselektroden ist sehr variabel, jedoch nach Reinsertion des Stillets gut reprouzierbar. Für eine algorithmische Modellierung der Elektrodenkinematik wäre also ein vorheriger Test einer jeden Elektrode erforderlich. Ob dieser Effekt auch bei jenen Elektroden auftritt, die für die Patientenversorgung bestimmt sind, wird derzeit noch untersucht.
Unterstützt durch: DFG Schwerpunktprogramm 1124