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Klinik und Therapie des Hörsturzes im Tieftonbereich
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Einleitung: Eine akut aufgetretene Innenohrschwerhörigkeit im tiefen Frequenzbereich ist pathogenetisch wahrscheinlich auf einen endolymphatischen Hydrops zurückzuführen. Ziel dieser Studie war es, die Ergebnisse der Diagnostik auszuwerten, und den Verlauf nach Osmotherapie zur Reduktion des Endolymphvolumens zu evaluieren.
Methoden: Retrospektiv ausgewertet wurden die Krankenakten von 166 Patienten, die sich in der Zeit von 1/1996 bis 6/2006 wegen einer akut aufgetretenen Innenohrschwerhörigkeit im Tieftonbereich in unserer stationären Behandlung befanden.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter betrug 48 Jahre. Als Beschwerden gaben zusätzlich zu dem akuten Hörverlust 112 Patienten einen Tinnitus sowie 71 Patienten ein Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr an. 146 Patienten erhielten eine Osmotherapie, 71 dieser Patienten zusätzlich Cortison. 20 Patienten wurden mit Rheologika in Kombination mit einer Osmotherapie und Cortison behandelt. Zu einer Voll- bzw. Teilremission des Hörvermögens kam es bei 67,5% (n=112) der Patienten im Gesamtkollektiv, bei alleiniger Osmotherapie in 75,9% der Fälle. Ein unverändertes Hörvermögen oder einen Progreß des Hörverlustes gaben 30,7% (n=51) bzw. 1,8% (n=3) der Patienten an. 70 Patienten hatten eine Vortherapie erhalten. Bei 61,4% dieser Patienten kam es zu einer Voll- bzw. Teilremission des Hörvermögens. Nebenwirkungen der Therapie wurden in keinem Fall beobachtet. Zusätzliche Diagnostik (z.B. BERA, MRT, Autoantikörper) erbrachte keine weiterführenden Erkenntnisse. Weiterhin wird der Langzeitverlauf ausführlich dargestellt.
Schlussfolgerung: Der Einsatz einer Osmotherapie bei Tiefton-Innenohrschwerhörigkeit erscheint effektiv und gut verträglich.