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Die Lärmampel, ein geeignetes Instrument zur Reduktion des Lärms in Klassenzimmern und der Stimmbelastung der Pädagogen/innen?
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Während jahrelanger Tätigkeit in einem Tinnituszentrum ist festzustellen, dass in letzter Zeit die Anzahl von immer jüngeren Patienten sowie auch Pädagogen dramatisch zunimmt.
Bei gewissenhafter Anamnese wird häufig der belästigende hohe Schullärm in den Klassenzimmern von beiden Seiten beklagt, welcher bei Schülern zu Kopfdruck, Tinnitus und Konzentrationsstörungen führen und bei Pädagogen zusätzlich eine erhöhte Stimmbelastung bedeuten.
Um diese beklagten Symptome zu reduzieren, wurde an allen Detmolder Grundschulen ein Versuch mit 14 Lärmampeln durchgeführt.
Bei der Lärmampel handelt es sich um ein ampelähnliches Lautstärkemessgerät, welches einen voreinstellbaren Lärmpegel in den drei Ampelfarben widerspiegelt. Bei Erreichen des roten Signals (höchster Schallpegel) kann ein akustisches Signal aktiviert werden.
Nach 10 wöchigen Versuch wurden bei allen Detmolder Grundschulen die Ergebnisse standardisiert abgefragt:
- Die Ampeln wurden in 61 Klassen(Schwerpunkt:JgSt2) eingesetzt.
- Eine pädagogische Einführungseinheit hat sich als wertvoll erwiesen.
- Bei 85% der Klassen hat sich die Lehr- und Lernatmosphäre positiv verändert.
- 78% der Pädagogen sehen ein verbessertes Lärmbewusstsein bei Schüler und Lehrer.
- 62% der Pädagogen geben eine geringere Stimmbelastung an.
- 92% der Schüler akzeptieren die Ampel und wünschen ihren weiteren Einsatz.
Das Modell der Lärmampel wird somit von Schülern und Lehrern gleichermaßen gut akzeptiert und als sehr hilfreich angesehen. Ein vermehrter, eventuell ministeriell geregelter Einsatz sollte angestrebt werden.