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Neue Verfahren zur Feststellung der Empfindlichkeit des Gehörs gegenüber Lärm
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Die lärmbedingte Innenohrschwerhörigkeit stellt immer noch den größten Anteil an allen Berufskrankheiten in der Bundesrepublik dar. So ist es aus Sicht der Prävention interessant, frühzeitig eine beginnende Lärmschwerhörigkeit zu erkennen. Trotz umfangreicher Vorsorgeuntersuchungen der gewerblichen Berufsgenossenschaften sind jedoch seit Jahren die Zahl der gemeldeten Verdachtsfälle mit einer BK 2301 bzw. die anerkannten Fälle nur leicht rückläufig. Deshalb ist es sinnvoll, nach methodischen Alternativen zu suchen, die möglicherweise zur Früherkennung einer Lärmschädigung beitragen und damit eine verbesserte arbeitsmedizinische Beratung ermöglichen. Durch die klinische Einführung der OAE-Meßverfahren können mit hoher Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit der Haarzellschaden (als zelluläres Korrelat der Lärmschädigung) audiometrisch nachgewiesen werden und somit dieses objektive Messverfahren zur Beurteilung der Innenohrfunktion herangezogen werden.
Es ist deshalb das Ziel des vorgestellten Ansatzes, mit Hilfe von transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) eine Korrelation zwischen der Hörschwelle im normalen Audiogramm und den TEOAE-Veränderungen (hinsichtlich Amplitude und Reproduzierbarkeit) im Falle einer zu erwartenden oder bereits einsetzenden Lärmschädigung des Gehörs nachzuweisen. Dazu werden u.a. Beschallungsversuche an einer repräsentativen Stichprobe der Probanden durchgeführt, um eine mögliche Vulnerabilität des Innenohres nachzuweisen. TEOAE (Amplitudenreduktion um 4 dB) erweisen sich bislang als sensibelster Indikator, so dass sich daraus ein wichtiger Hinweis auf eine erhöhte, biologisch determinierte Lärmüberempfindlichkeit bei der Entstehung der Lärmschwerhörigkeit ableiten lassen könnte.
Unterstützt durch: den Forschungsfonds des HVBG (St. Augustin)