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Qualitätsmanagement in der Transfusionsmedizin: Anforderungsstandard senkt die Rückgabequote der Erythrozytenkonzentrate (EK)
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Veröffentlicht: | 24. April 2007 |
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Das im Transfusionsgesetz verankerte Qualitätsmanagement beinhaltet u.a. Vorgaben für Standardanforderungen, die insbesondere in Ausbildungskliniken wichtig sind. Für die Chirurgie der Larynxkarzinome in Deutschland fehlen Daten über den Transfusionsindex (TI = transfundierte EK/Operationstyp) und die Relation gekreuzte:transfundierte (C:T) EK.
Zielstellung: Erstellung eines EK-Anforderungsstandards nach Erhebung von TI und C:T EK mit Überprüfung der Anzahl der gekreuzten, transfundierten und zurückgegebenen EK vor und nach Implementierung des Standards.
M&M: Die retrospektive Aufarbeitung der Akten aller aufgrund eines Larynxkarzinoms von 01/97-05/99 operierten Patienten mit der Ermittlung von C:T EK und der Transfusionswahrscheinlichkeit je Operationstyp führte Anfang 2004 zur Erstellung einer standardisierten EK-Anforderung. Die Resultate dieser 2004 geänderten EK-Anforderungspraxis wurden 2006 erneut untersucht.
Ergebnisse: Von 01/97-05/99 erhielten 202 Patienten mit einem Larynxkarzinom eine totale Laryngektomie (LE), eine laserchirurgische oder offene Larynxteilresektion +/- ipsi- oder beidseitige Neck dissection (ND). Der TI der Teilresektionen lag jeweils bei 0. Der TI (die Relation C:T) der ipsilateralen ND lag unter 1, (C:T = 3,48); der TI der beidseitigen ND +/- totale LE lagen knapp über 2, (C:T = 1,82, bzw. 1,92). Die Anzahl der für die gesamte HNO-Klinik gekreuzten EK sank von 1021 EK (1999) auf 577 EK (2005). Die Rückgabequote für EK sank von 35,7 % (1999) auf 7,1% (2005).
Diskussion: Wir konnten zeigen, dass das Qualitätsmanagement mit der Erstellung einer standardisierten EK-Anforderung unter Garantie der Patientensicherheit zu einer deutlichen Kosteneinsparung sowohl über den Arbeits- als auch über den Materialverbrauch führt.