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„Erzeugung eines definierten feuchtekalorischen Volumenstromes als Methode der feuchtekalorischen Vestibularisprüfung bei Normalpersonen“
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Ist die kalorische Vestibularisprüfung mit Wasser nicht möglich, erfolgte bisher die Reizung mit Luft. Diese ist durch die geringere Wärmekapazität und -leitung weniger effektiv.
Die von uns verwandte Methode nutzt wasserdampfgesättigte Luft, ohne Kondensationen zu erzielen. Ziel der Untersuchung ist es, zunächst bei 20 Normalpersonen einen Vergleich der feuchtekalorischen Vestibularisprüfung mit der Luft- und Wasserreizung durchzuführen.
Methodik: Hierzu wurde ein Prototyp entwickelt, welcher wasserdampfgesättigte Luft zur Vestibularisprüfung verwendet. Bei Normalpersonen wurde die vestibuläre Antwort bei einer Reizdauer von 40sec. mittels VOG aufgezeichnet und evaluiert. Als Vergleich wurde die kalorische Reizung mit Wasser (15sec., 30/44°C) und Luft (40sec., 30/44°C) durchgeführt.
Ergebnis: Bisher erfolgte die Untersuchung bei 8 Patienten. Die Verwendung eines feuchtekalorischen Volumenstromes bei 30/44°C erlaubt eine deutliche Aussage zur vestibulären Funktion ohne Auftreten von Kondensation im Gehörgang.
Bezüglich der Akzeptanz des Verfahrens und Belastung des Patienten lässt sich die feuchtekalorische Vestibularisprüfung mit der von Luft vergleichen und wird als deutlich angenehmer im Vergleich zur Wasserreizung empfunden.
Diskussion: Die mit wasserdampfgesättigter Luft erzielten Antworten waren deutlich stärker als die bei Luftreizung und teilweise denen bei Reizung mit Wasser gleich. Da es bei keinem der Probanden zu einer Kondensation von Wasser im Gehörgang kam, scheint die feuchtekalorische Vestibularisdiagnostik eine neue Alternative zur bisherigen Luft- und Wasserreizung darzustellen. Weitere Untersuchungen bei Patienten mit Radikalhöhlen, Trommelfellperforationen oder Neuropathia vestibularis sind geplant.