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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Lithotripsie von Speichelsteinen mittels faserappliziertem Doppelpuls Nd: YAG Laser

Meeting Abstract

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  • corresponding author Martin Laudien - Klinik für HNO - Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Kiel
  • Joachim Quetz - Klinik für HNO - Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie, Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Kiel

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod650

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod650.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Laudien et al.
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Gliederung

Text

Erkrankungen der großen Kopfspeicheldrüsen mit obstruktiver Symptomatik sind häufig und meist durch eine Sialolithiasis, seltener durch Stenosen verursacht. Die Sialendoskopie mittels semiflexibler Endoskope ist eine neue diagnostische Methode mit Therapieoption bei Abflussbehinderungen der Kopfspeicheldrüsen. Bei großen oder adhärenten Sialolithen versagt jedoch diese Methode.

Verschiedene Kontaktverfahren (Laser, pneumoblastische, elektrohydraulische) zur Zertrümmerung solcher Steine wurden in vitro und in vivo getestet. Gewebsverletzungen, unzureichende Fragmentierungen und eine lange Behandlungsdauer waren Gründe, die die klinische Anwendung verhinderten.

Grundlegende chemisch-physikalische Überlegungen lassen einen kurz gepulsten frequenzverdoppelten (1064nm sowie 532nm) Doppelpuls Nd:YAG Laser als ideales Instrument zur Fragmentierung von Calciumphosphat-Steinen erscheinen.

Sialolithen der Glandula submandibularis von 15 Patienten wurden in vitro einem solchen Laser exponiert. Die Steine hatten eine mediane Größe von 8mm (max.15mm, min.3mm), der Laser hatte 139mJ Gesamtleistung mit 33.8mJ bei 532nm oder 364mJ Gesamtleistung mit 67mJ bei 532nm. Die Sialolithen von 14 Patienten wurden mit im Median 37 (max.176, min.13) Impulsen fragmentiert. Die mediane Größe nach Behandlung betrug 4mm (max.6mm, min.2mm). Die offensichtlich weicheren Konkremente eines Patienten konnten nicht zertrümmert werden.

Die hohe Erfolgsrate bei kurzer Behandlungsdauer lassen diese Methode zur Fragmentierung von Sialolithen als sinnvoll erscheinen.

Weitere Untersuchungen zum Risiko von Gewebsverletzungen sowie zur Klärung der therapeutischen Einsatzmöglichkeiten sollen in vivo erfolgen.