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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Komplikationen und Lebensqualität nach Operationen an der Glandula Parotis bei gutartigen Erkrankungen - eine Langzeitbeobachtung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Michael Koch - HNO-Klinik, Erlangen
  • Johannes Zenk - HNO-Klinik, Erlangen
  • A. Bozzato - HNO-Klinik, Erlangen
  • H. Iro - HNO-Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod646

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod646.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Koch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Eingriffe an der Glandula Parotis gehören heutzutage zum Standard des HNO-chirurgischen Repertoires und werden vielfach ausgeführt. Je nach Ausdehnung können sie unterschiedliche Folgebeschwerden auslösen und Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten haben.

Methoden: 492 Patienten, die 1990 bis 2002 wegen gutartiger Erkrankungen an der Glandula Parotis operiert wurden, wurden hinsichtlich postoperativer Beschwerden und Lebensqualität mittels eines selbsterstellten Fragebogens ausgewertet. Bei 65.5% der Patienten wurde eine komplette (KP), bei 27.5% eine laterale (LP) und bei 7% eine partielle Resektion (PP) durchgeführt.

Ergebnisse: Fazialisparesen und Frey-Syndrom traten nach PP signifikant weniger häufig auf und hatten einen signifikant geringeren Einfluss auf das subjektive Wohlbefinden. Bis zu 10-15 % aller Patienten klagten über starke postoperative Schmerzen, Bewegungsstörung des Kiefergelenks, Mundtrockenheit, Ödembildung, Gefühlsstörung an der Ohrmuschel, Wundheilungsstörung oder Entwicklung einer Speichelfistel. 20.7 % der Patienten empfanden postoperativ ein kosmetisches Defizit, bei 0.2 % führte die Operation zu einer deutlichen Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.

Schlußfolgerungen: Sämtliche Eingriffe an der Glandula Parotis wurden in 85-90 % gut toleriert und verursachten keine signifikante Beeinträchtigung der subjektiv empfundenen Lebensqualität. Drüsenerhaltende, weniger invasive Eingriffe verursachten teils signifikant weniger operationsbezogene Folgebeschwerden und sollten daher wenn möglich durchgeführt werden.