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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Maligne Melanome der Schädelbasis - Therapiegrundsätze und Prognose

Meeting Abstract

  • corresponding author Wolfgang Maier - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg
  • Petra U. Lohnstein - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg
  • Thomas Klenzner - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg
  • Susan Arndt - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg
  • Jörg Schipper - Univ.-HNO-Klinik, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod589

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod589.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Maier et al.
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Gliederung

Text

Schädelbasismelanome sind selten und bilden nur ein Prozent aller Melanome. Die Diagnosestellung erfolgt oft im fortgeschrittenen Stadium. Bisher wurde keine einheitliche Therapie etabliert.

Wir werteten retrospektiv die Daten aller zwölf Patienten aus, die in unserer Klinik seit 1993 wegen eines Schädelbasismelanoms behandelt wurden. Dies implizierte spezifische Anamnese, Tumorstadium, Histologie, krankheitsfreies Intervall und Überlebensdauer, beim Rezidiv Lokalisation und Therapie. Wir analysierten die Bedeutung des operativen Vorgehens (radikal / funktionserhaltend) und nicht-chirurgischer Verfahren (Radio-, Immun- und Chemotherapie).

Das Melanom war bei 11 Patienten frontobasal, in einem Fall laterobasal lokalisiert. Initial waren die Symptome meist unspezifisch. Nur in einem Fall wurde klinisch die Verdachtsdiagnose korrekt gestellt, da auch die histologisch pigmentierten Melanome meist nicht dunkel gefärbt imponierten. Wir führten stets die operative Sanierung durch, überwiegend gefolgt von einer adjuvanten Therapie. Letztere war nicht ersichtlich mit einer Verbesserung der Prognose verbunden. Das 5-Jahres-Überleben (Kaplan-Meier) betrug über 50%, wobei weder die histologische Diagnose eines amelanotischen Melanoms noch ein fortgeschrittenes Primärtumorstadium mit einer schlechteren Prognose assoziiert waren. Eine lymphatische Metastasierung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung lag bei zwei Patienten vor und war kein negatives Prognosemerkmal.

Wir schließen aus unseren Daten und der Literatur, dass die funktionserhaltende Chirurgie Kern der therapeutischen Strategie beim Schädelbasismelanom ist. Mutilierende Operationen sind im Regelfall nicht indiziert. Gesicherte Hinweise auf die Überlegenheit einer multimodalen Therapie liegen nicht vor.