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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Metastase eines Trachealkarzinoms im Bereich der Felsenbeinpyramide

Meeting Abstract

  • corresponding author Cornelia Heider - MLU Halle-Wittenberg HNO-Klinik, Halle
  • Sabrina Kösling - MLU Halle-Wittenberg Klinik für Diagnostische Radiologie, Halle
  • Anette Musil - MLU Halle-Wittenberg Institut für Pathologie, Halle
  • Stephan Knipping - MLU Halle-Wittenberg HNO-Klinik, Halle
  • Marc Bloching - MLU Halle-Wittenberg HNO-Klinik, Halle

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod581

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod581.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Heider et al.
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Gliederung

Text

Im Bereich der Schädelbasis treten Metastasen sehr selten auf. Die enge anatomische Beziehung zu Hirnnerven, Meningen und hirnversorgenden Gefäßen führt frühzeitig zu einer neurologischen Symptomatik, bedingt jedoch eingeschränkte Therapieoptionen.

Bei einem 69jährigen Patienten erfolgte bei Trachealkarzinom eine endobronchiale Lasertherapie bei Trachealstenose und eine definitive Strahlentherapie. 4 Monate nach Therapieende kam es zu akuter Diplopie, die als Abduzensparese rechts gewertet wurde. Diese Symptomatik wurde als cerebrale Durchblutungsstörung interpretiert. 8 Tage nach dem Auftreten der Abduzensparese kam es zu einer progredienten Fazialisparese mit Geschmacksstörung, Hypakusis und Hypästhesie des N.V/3 rechts. Die durchgeführte Spiegeluntersuchung zeigte einen Paukenerguß rechts. Unter dem V.a. ein Gradenigo-Syndrom wurde eine Dünnschicht-CT des Felsenbeines und MRT durchgeführt. Dabei zeigten sich Hinweise für eine maligne Raumforderung mit knöchernen Destruktionen der Felsenbeinspitze mit Kontakt zur A. carotis interna. Eine Probeentnahme erfolgte über eine Mastoidektomie. Histologisch wurde eine Metastase des Plattenepithelkarzinoms der Trachea diagnostiziert. Daraufhin wurde eine palliative Radio-Chemo-Therapie durchgeführt.

Metastatische Absiedlungen im Bereich der Schädelbasis treten sehr selten auf. Differentialdiagnostisch müssen entzündliche Prozesse, Lymphome und eine invasive Aspergillose bedacht werden. Nach interdisziplinärer klinischer Untersuchung ist eine hochauflösende CT/MRT und eine histologische Untersuchung durchzuführen. Die Therapiemöglichkeiten sind bei Felsenbeinmetastasen erheblich eingeschränkt, so dass eine palliative Radio-Chemo-Therapie zur Lebensqualitätsverbesserung diskutiert werden sollte.