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Langzeiterfolg der Adaptive Desaktivierung bei Analgetika-Intoleranz
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Intoleranz gegen Aspirin und andere nicht-steroidale Antiphlogistika ist ein häufig nur unbefriedigend behandelbares Krankheitsbild mit Asthma bronchiale und rezidivierender Polyposis nasi. Aufgrund des hohen Risikos einer Rezidiv-Polyposis nach Chirurgie der Nasennebenhöhlen wird häufig eine adaptive Desaktivierung durchgeführt. Der langfristige Erfolg dieses Therapieansatzes ist jedoch nicht ausreichend untersucht.
Zur Untersuchung des Nutzens einer adaptive Desaktivierung in Abhängigkeit von der Therapiedauer wurden 426 Patienten nach Chirurgie der Nasennebenhöhlen nachuntersucht, von denen 94 eine adaptive Desaktivierung mit einer Tagesdosis von 300mg ASS erhalten hatten. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug 6,5 Jahre.
Aufgrund des retrospektiven Characters dieser Studie zeigten Patienten bei denen eine Desaktivierung durchgeführt wurde zu Behandlungsbeginn im Mittel mehr Symptome der ASS-Intoleranz, so daß der Therapieerfolg in beiden Gruppen nicht direkt vergleichbar ist. Dennoch zeigte sich eine 20 % Rezidivrate nach 4 Jahren bei Patienten unter Desaktivierung vs. 58 % bei Patienten ohne Desaktivierung. Je mehr Symptome einer ASS-Intoleranz der Patient aufwies, desto deutlicher war auch das Ansprechen auf die Desaktivierung. Dieser klinische Benefit lag jedoch nur unter fortgesetzter Einnahme von ASS vor, sobald die adaptive Desaktivierung beendet wurde, glich sich die Rezidivrate der von nicht desaktivierten Patienten wieder an.
Die adaptive Desaktivierung stellt somit eine langfristig wirksame und verträgliche Therapieoption dar, von der Patienten mit schwerer Symptomatik am wahrscheinlichsten profitieren.