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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Langzeituntersuchung nach selektiver, angiographischer Gefäß-Embolisation bei Epistaxis

Meeting Abstract

  • corresponding author Andreas Haisch - Charité, HNO-Klinik CBF, Berlin
  • Vera Klimin - HNO-Klinik, Krankenhaus Neukölln, Berlin
  • Andreas Schilling - Neuroradiologie, Charité, CBF, Berlin
  • Benedikt Sedlmaier - HNO-Klinik, Charité, CCM, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod549

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod549.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Haisch et al.
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Gliederung

Text

Die Versorgung arterieller Blutungen der Nase erfolgt gewöhnlich durch Tamponaden oder eine selektive operative Gefäßkoagulation. Mit der selektiven Embolisation steht eine neuroradiologischen Zentren vorbehaltene Technik zur Verfügung mit der ebenfalls eine Hämostase erreicht werden kann. In den Jahren 1998 bis 2003 wurden 24 Patienten aufgrund einer Epistaxis mit einer selektiven Gefäß-Embolisation therapiert. Diese Technik bedient sich zum selektiven Verschluß der die Nase versorgenden Arterien kleinvolumiger Gefäßkatheter und Mikropartikel. Die derart behandelten Patienten wurden retrospektiv nachuntersucht und Daten zum Langzeitverlauf (1–6 Jahre) erhoben.

Bei 17 Patienten konnte durch die Embolisation eine Hämostase erreicht werden. 3 Patienten wurden nach erfolgloser Embolisation operativ versorgt. Bei 23 Patienten lag mindestens eine schwerwiegende Grunderkrankung wie arterieller Hypertonus, Arteriosklerose sowie antikoagulative Therapie vor. Bei 18 Patienten kam es zu keinerlei Nebenwirkungen. Bei 6 Patienten wurden neben passageren Nebenwirkungen wie Missempfindung und Schwellung einer Gesichtshälfte und Grand Mal Anfall mit folgenloser Abheilung, irreversible Komplikationen wie Septumperforation und Visusminderung und Hemiparese dokumentiert. Der postinterventionelle endoskopische Nasen-Befund sowie die Anamnese zeigen keinen Anhalt für eine erhöhte Prävalenz rhinopathologischer Ereignisse nach einer Embolisation. Die selektive Embolisation stellt eine effektive Methode zur Okklusion der Blutungsstelle bei einer Epistaxis aus den Ästen der A.carotis externa dar. Diese Methode kann als Alternative zur chirurgischen Intervention angesehen werden und erscheint durch den minimal-invasiven Charakter gering belastend für den Patienten.