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77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Eine klinische, retrospektive Studie zu malignen Nasennebenhöhlentumoren

Meeting Abstract

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  • corresponding author Claus Unkel - HNO - Uniklinik Essen, Essen
  • Christoph Becker - HNO-Uniklinik, Essen
  • Martin Stuschke - Universitäts-Strahlenklinik, Essen
  • Klaus Jahnke - HNO-Uniklinik, Essen

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod541

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/hnod2006/06hnod541.shtml

Veröffentlicht: 24. April 2006

© 2006 Unkel et al.
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Gliederung

Text

Die Diagnosestellung maligner NNH-Tumoren erfolgt häufig erst in späten Stadien. Dadurch ist bei Befall benachbarter, funktionell wichtiger Strukturen wie z.B. der Orbita oder der Rhinobasis eine radikale Therapie erforderlich.

Im Zeitraum von 01/1989-06/2005 wurden 88 Patienten mit malignen Tumoren der NNH behandelt. Es wurde eine retrospektive Untersuchung u. a. zum Auftreten unterschiedlicher Entitäten, zur Lokalisation, Metastasierungshäufigkeit bzw. Beteiligung der Orbita und der Rhinobasis durchgeführt. Ebenso waren der Einsatz unterschiedlicher Therapiemodalitäten und die Ergebnisse bzw. Rezidivhäufigkeit im Langzeitverlauf Gegenstand der Untersuchungen. Bei unseren Patienten traten mit 38% am häufigsten Plattenepithel-Ca auf, vor den Adeno-Ca mit 19% und den adenoidzystischen Ca mit 11%. Zur Therapie wurde bei der Mehrzahl der Patienten eine Kombination aus Operation und Bestrahlung eingesetzt. Bei Befall der Periorbita ohne Tumordurchbruch wurde diese reseziert und mit Fascia lata ersetzt. Eine Exenteratio orbitae war nur 5 mal erforderlich. Bei Patienten mit einem Adeno-Ca zeigte sich die höchste Lokalrezidivrate mit 43% im Vergleich zum adenoidzystischen Ca mit 33% und Plattenepithel-Ca mit 21%. Sie konnten durch eine weitere Operation in der Mehrzahl der Fälle gut kontrolliert werden. Rezidive eines Plattenepithel-Ca entwickelten sich in abnehmender Weise innerhalb der ersten 1-2 Jahre und die des adenoidzystischen Ca erst ab dem 4. Jahr. Ein individuelles Therapiekonzept, ggf. eine Kombination aus chirurgischer Intervention, Radiatio bzw. simultaner Radiochemotherapie oder Induktionschemotherapie unter Berücksichtigung der Tumorlokalisation, -ausdehnung bzw. -entität ist für die Heilungschancen bei guter Lebensqualität entscheidend.