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Langzeitergebnisse nach endonasaler Dakryozystorhinostomie nach West von 1985 bis 2001
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Enleitung: Seit Anfang des 20. Jahrhunderts haben sich die Methoden nach West (endonasal) und Toti (extern) zur Dakryozystorhinostomie etabliert. In der vorliegenden Studie wurden retrospektiv die Daten der HNO-Klinik Erlangen für den Zeitraum von 1985 bis 2001 ausgewertet.
Methoden: Anhand der Krankenunterlagen wurden die Daten der Patienten (n=228, männlich/weiblich = 78/150, Durchschnittsalter: 52,3 Jahre) erfasst. Alle zeigten präoperativ eine saccale oder infrasaccale Tränenwegsstenose. Die Daten wurden nach Anamneseerhebung, HNO-ärztlichen Befunden und operativer Therapie der Tränenwegs-stenose sowie deren Erfolg ausgewertet. Alle Patienten wurden im Rahmen der Studie nachuntersucht.
Ergebnisse: In 76% der Fälle zeigte sich eine idiopathischen Tränenwegsstenose, in 12% war die Ursache iatrogen und in 9% posttraumatisch. In 74% der Fälle lag keine weitere Pathologie vor. Bei 13% zeigte sich eine chronische Sinusitis maxillaris, in 9% eine chronische Pansinusitis und in weiteren 3% eine Polyposis nasi et sinuum. Bei der Nachuntersuchung zeigte sich eine Erfolgsquote von 86%. In 14% der Fälle kam es zu einer Restenosierung. 31 der 228 Operationen waren Revisionseingriffe, von denen 71% (22/31) in der Folge beschwerdefrei waren.
Schlussfolgerung: Im Vergleich mit der Literatur erreicht die West-OP die gleiche Erfolgsquote wie die externe Technik nach Toti. Durch den Zugang nach West können kosmetisch unschöne Narben im Gesicht vermieden werden. Ferner ist diese Technik auch als kurativer Ansatz bei akuter Dakryozystitis anwendbar. Deshalb ist aus unserer Sicht die Dakryozystorhinostomie nach West bei saccalen und infrasaccalen Tränenewegsstenosen als Operation der Wahl anzusehen.