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p53 Funktion in Zelllinien Maligner Melanome
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Für die Entstehung Maligner Melanome (MM) werden sowohl genetische Ursachen - 12% aller Melanome sind hereditär - als auch zellulärer Streß durch Umwelteinflüsse (z.B. UV-Strahlung) verantwortlich gemacht. Der Tumorsuppressor p53 wird normalerweise nach DNA-Schäden aktiviert. Dies resultiert im Folgenden in einen Zellzyklus-Arrest oder in die Apoptose. Die Inaktivierung von p53 - durch Mutationen, Störungen der Translation oder der Transkription- hat entscheidende Bedeutung in der Karzinogenese unterschiedlicher solider Tumoren.
Voruntersuchungen zeigten eine Akkumulation des p53-Proteins in MM. Im Gegensatz dazu finden sich nur wenige proteinstabilisierende Mutationen im p53-Gen. Somit bleibt die Funktion des p53 im MM unklar.
Zur Abschätzung der p53 Funktion, analysierten wir die komplette codierende Region des p53-Transkripts (Exon 2-11) in 6 Melanomzellinien. In der Hälfte der Zellinien konnten wir eine Aberration detektieren. Immunhistologische Färbungen und Westernblot-Analysen konnten für fünf Zellinien eine Akkumulation von p53 nach Cisplatin-Exposition nachweisen. Die sechste Zellinie besitzt eine Mutation, die zum vorzeitigen Abbruch der Proteinsynthese führt; folglich konnte hier kein p53-Protein gefunden werden.
p53 Mutationen sind zumindest in Melanomzellinien häufig, aber die Akkumulation des p53-Proteins beruht nicht auf proteinstabilisierenden Mutationen. Die p53-Proteinkonzentration steigt unter zellulärem Stress (Cisplatin) an, womit von einer intakten Signalkaskade, die zur p53-Aktivierung führt, auszugehen ist. Die abberante p53-Akkumulation ist eher auf eine Fehlfunktion von Modulatorproteinen wie z.B. MDM-2 zu suchen.