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Hyperfraktioniert-akzelerierte Radiotherapie mit simultaner Chemotherapie bei lokal weit fortgeschrittenen Nasopharynxkarzinomen - eine Phase II-Studie
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Veröffentlicht: | 24. April 2006 |
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Einleitung: Die Inzidenz von Nasopharynxkarzinomen ist in Deutschland, verglichen mit bestimmten Regionen in Süd-Ost-Asien, relativ niedrig. Im fortgeschrittenen Stadium ist bei kurativer Zielsetzung möglicherweise eine konservative intensivierte Therapie-Strategie vorteilhaft für diese Tumorentität.
Methoden: Es wurden 38 Patienten im Tumorstadium III oder IV mit einer hyperfraktioniert-akzelerierten Radiotherapie in Kombination mit simultaner Chemotherapie (5-FU / Mitomycin C) behandelt. Der Primärtumor und die Lymphabflusswege erhielten eine Gesamtdosis von 72 Gy über 6 Wochen. In den ersten 3 Wochen erfolgte die Bestrahlung mit 5 mal 2 Gy pro Woche. Danach wurde die Bestrahlung mit 2 x 1,4 Gy pro Tag bis zur Gesamt-Dosis akzeleriert. Bei residualen Lymphknoten nach Abschluss der Therapie erhielten die Patienten eine Salvage-Chirurgie des Halses.
Ergebnisse: Die Ansprechrate definiert als partielle oder komplette Remission des Primärtumors war 100%. Der durchschnittliche Nachbeobachtungszeitraum betrug im Median 31 Monate (1-173 Monate). 23 Patienten erhielten eine Salvage-Operation im Bereich der Halslymphknoten. Nur in 3 Fällen konnte hier noch Tumor nachgewiesen werden. 27 der 38 Patienten (71%) waren bei der letzten Nachuntersuchung noch am Leben und tumorfrei. Schwere späte Normalgewebskomplikationen (Erblindung, Temporallappennekrose) wurden in keinem Fall beobachtet.
Schlussfolgerungen: Die hyperfraktioniert- akzelerierte Strahlentherapie mit simultaner Chemotherapie zeigt eine hohe Ansprechrate der Nasopharynxkarzinome und ausgezeichnete Langzeit-Überlebensraten.